Operationsverfahren in der Adipositaschirurgie

Alle Operationen werden in sog. Schlüssellochtechnik (laparoskopisch) durchgeführt.

Die Auswahl des richtigen Operationsverfahrens ist von immenser Wichtigkeit für das Erreichen eines optimalen Ergebnisses und erfolgt anhängig von vielen individuellen Faktoren. In mehrfachen Gesprächen (Sprechstunde) werden wir gemeinsam das für Sie optimale Verfahren herausfinden und die notwendigen Schritte beschließen.

Unsere Operationsverfahren

Magenbypass

Schlauchmagen

Omega-Loop

SASI (Single Anastomosis Sleeve Ileal Bypass)

Revisionsoperationen (Umwandlungsoperationen)

Roux-Y Magenbypass

Bei dem Magenbypass handelt es sich um ein restriktives sowie malabsortives Operationsverfahren. Zunächst wird der Magen mit Klammernahtgeräten durchtrennt, sodass ein kleiner Restmagen (ähnlich dem Vormagen beim Magenband) entsteht, der ein Volumen von ca. 50 ml hat. Der Dünndarm wird ungefähr 50 cm nach seinem Beginn durchtrennt. Der untere Teil wird mit dem Magen verbunden und transportiert die Nahrung aus dem Restmagen weiter. Der obere Teil wird nach ca. 150-170 cm wieder mit dem übrigen Dünndarm verbunden (Y-Anastomose) und leitet dort verspätet die Verdauungssäfte hinzu.

Vorteile des Magenbypass:

  • Schnellere und gute Gewichtsabnahme  
  • Vom Gewichtsverlust unabhängige schnelle Verbesserung der Stoffwechselsituation, insbesondere bei Diabetes  
  • „Erleichterung“ der erforderlichen Nahrungsumstellung durch z. B. Dumpingsyndrom (Schwindel, Übelkeit) bei Fehlverhalten (zuckerreiche Nahrung)   

 

Nachteile des Magenbypass:

  • Irreversibilität 
  • Eine lebenslange Substitution ist erforderlich (Vit. B12, Eisen, Eiweiß, Vit. D3, Calcium, ggf. auch andere)   
  • Dumping (Schwindel, Übelkeit nach hochkalorischer Nahrungsaufnahme)
  • Durchfälle (Gallensäuren, Fett)  
  • Nennenswerte Komplikations- und Sterblichkeitsrate  
  • Vormagenvergrößerung möglich   
  • Restmagenspiegelung nicht möglich 
  • Dauerhafte Veränderung der Bauch-Anatomie 
  • Ungewisse Resorption von oralen Medikamenten   

Der Magenbypass ist das in Deutschland häufigste angewendete Verfahren. Die Wirksamkeit ist durch eine Vielzahl von Studien seit langer Zeit gut belegt.

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Magenschlauch (sleeve-gastrectomy)

Bei der Schlauchmagenoperation handelt es sich um ein rein restriktives Verfahren (Begrenzte Nahrungsaufnahme). Mittels einer großen Magensonde (32-44F) wird das verbleibende Magenvolumen, bzw. das Resektionsausmaß bestimmt. Entlang der großen Magenkurvatur wird der Restmagen mit einem Klammernahtgerät abgetrennt. So wird ca. 7/8 des Magens vollständig entfernt.

Vorteile des Schlauchmagens:

  • Passageweg der Nahrung unverändert  
  • Möglicher erster Schritt für eine komplexere OP bei Super-Adipositas (sehr hoher BMI)  
  • Anfangs Stoffwechselveränderung durch sinkenden Ghrelinspiegel, dadurch weniger Hungergefühl, teilweise schnellere Abnahme  
  • Technisch einfaches Verfahren  
  • Kaum Beeinflussung der Resorption von Medikamenten  

Nachteile des Schlauchmagens:

  • Magenteilentfernung irreversibel  
  • Komplikationsrate erhöht durch mögliche Nahtundichtigkeit und Blutungen  
  • Lebenslange Gabe von Vitamin B12 erforderlich  
  • Restmagen kann durch Überdehnung langfristig wieder größer werden  
  • Hormonvorteil (Ghrelin) wahrscheinlich nur vorübergehend (1 - 2 Jahre)   
  • Nicht geeignet für Patienten mit Reflux / Sodbrennen   

Der Schlauchmagen wird als Einzelverfahren noch nicht so lange, wie z.B. der Magenbypass, angewendet. Daher sind die Langzeitergebnisse noch nicht vollständig bekannt.

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Omega-Loop Bypass "Mini-Bypass"

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