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Leben mit einem Kind mit Behinderung

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Der 1. April 2019 ist für „Menschenskind“ ein besonderes und berührendes Jubiläum: Seit 5 Jahren gibt es diese Einrichtung der DIAKOVERE Annastift Leben und Lernen gGmbH. Bei „Menschenskind“ kümmern sich drei Sozialpädagoginnen und Familien­beraterinnen um die (angehenden) Eltern mit einem behinderten Kind. Die sozial-psychologische Unterstützung gibt den Betroffenen wertvolle Orientierung: Sowohl bei der schwierigen Entscheidung nach dem „Ob“ als auch bei der verlässlichen Begleitung der Eltern nach der Geburt – mit praxisgerechter Hilfestellung für den Alltag mit einem beeinträchtigtem Kleinkind.

„Das Gegenteil von Angst ist nicht Mut, sondern Information“

Dipl.-Sozialpädagogin Katrin Sommerfeld ist eine der Beraterinnen bei Menschens­kind. Sie weiß, wie sich Eltern, die ein Kind mit Behinderung erwarten oder bereits bekommen haben, fühlen: „Emotional ist die Diagnose für die Paare eine absolute Herausforderung. Aber auch Eltern, die bereits ein Kind mit Einschränkungen haben, oder bei denen die Beeinträchtigung vielleicht erst mit der Zeit deutlich wird, sind meist stark belastet und nur unzureichend darüber informiert, welche Unterstützun­gen es gibt. Wir von Menschenskind haben den Vorteil, dass wir emotional einen größeren Abstand haben. Wir beraten sachlich, lebenspraktisch und wertschätzend - wir schauen auf die gesamte Familiensituation“, erläutert Katrin Sommerfeld.

Die Beratung umfasst psychosoziale, finanzielle, organisatorische und sozialrechtliche Aspekte: Zum Beispiel Unterstützung bei der Beantragung und Durchsetzung von finanziellen Hilfen, Fördermaßnahmen und Betreuungsmöglichkeiten.

Menschenskind als gemeinsame Idee verschiedener Förderer

Schwangerschaft und der Umgang mit einem auffälligen Befund bis hin zur Behin­derungsdiagnose – wie gehen Betroffene, aber auch Ärzte und Diakonie damit um? Die Träger, die sich finanziell und ideell engagieren, legen Wert auf die verlässliche Beratung der Betroffenen. Für Hans-Joachim Lenke, Vorstand des Diakonischen Werks in Niedersachsen, ist dies auch heute noch die Motivation, das Projekt voran zu treiben. Auch den beiden DIAKOVERE Geschäftsführern, Dr. Ulrich Spielmann und Pastor Uwe Mletzko, liegt die Elternberatungsstelle besonders am Herzen.

Sicherheit geben und Perspektive vermitteln

„Die Entscheidung für das Leben mit einem Kind mit Behinderung ist nicht einfach. Mit Menschenskind stellen wir den Betroffenen eine verlässliche Begleitung über den langen Zeitraum von drei Jahren an die Seite. Das gibt ihnen Sicherheit und Perspek­tive,“ erläutert Dr. Ulrich Spielmann, einer der Initiatoren und kontinuierlichen Projekt-Unterstützer.

Pastor Uwe Mletzko betont als theologischer Geschäftsführer von DIAKOVERE die Bedeutung des Angebots im Kontext eines diakonischen Unternehmens: „Unsere Beraterinnen geben den betroffenen Eltern Halt. Sie vermitteln empathisch und zugleich professionell, dass es im wahrsten Sinne des Wortes um ein Menschenskind geht – und auch um die Familie, die die Situation als Ganze ebenfalls meistern muss. Es geht darum, verlässlich die Bedürfnisse aller im Blick zu behalten.“ Die Region Hannover und die Stadt Hannover fördern die Beratungsstelle ebenfalls.

Bedarf an Beratung steigt – Elternberatungsstelle plant noch mehr Online Präsenz

Immer mehr Paare nehmen den Dienst von Menschenskind in Anspruch: Aktuell werden 32 Familien verlässlich begleitet. Um noch mehr Eltern erreichen zu können, plant die Elternberatungsstelle eine größere Internet-Präsenz auch in Form einer Onlineplattform. Tatsächlich stoßen bereits einige Eltern über das Internet auf Menschenskind. Das Gros kommt über Hinweise der Geburts-, Frauen- und Kinder­kliniken in der Region Hannover.

 
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