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Gesundheit ohne Hindernisse

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Patientin Xenia Miller, Prof. Dr. Stephan Martin und Petra Wontorra, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen freuen sich über das neue medizinische Angebot. Foto: Marcel Domeier

Das DIAKOVERE Annastift hat am Standort Kleefeld mit dem Bruno-Valentin-Institut eines der ersten Medizinischen Zentren für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) Norddeutschlands in Betrieb genommen. Es bietet eine barrierefreie Anlaufstelle, in der die medizinische Behandlung koordiniert wird sowie die medizinische Kompetenz in der Behandlung von Menschen mit Behinderungen in einer Hand liegt.

Im Bruno-Valentin-Institut kümmern sich Spezialisten für schwere körperliche und mehrfache Behinderungen um eine umfassende medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten. „Wir haben eine Anlaufstelle geschaffen, an der alle Fäden zusammenführen“, sagt Prof. Dr. Stephan Martin, Leiter der Einrichtung. „Wir koordinieren und stellen die medizinische Versorgung in einem barrierefreien Umfeld aus einer Hand sicher. Den Patienten wird so ein stressfreier und  interdisziplinärer Arztbesuch ermöglicht.“

Bisher sah die Versorgung wie folgt aus: Minderjährige mit schweren Behinderungen hatten in Sozialpädiatrischen Zentren eine Anlaufstelle. Sobald sie volljährig wurden, fielen sie aus diesem besonderen, auf Menschen mit Behinderungen ausgelegten interdisziplinären Betreuungssystem heraus.

Erwachsene mit schweren Behinderungen mussten sich dann bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten zurechtfinden – häufig mit weiten Wegen, ohne barrierefreien Zugang, ohne interdisziplinäre Versorgung, ohne spezielle Kenntnisse der Ärztin oder des Arztes für die individuellen Probleme der Patientin bzw. des Patienten.

Petra Wontorra, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen in Niedersachsen, unterstützt: „Um bestmögliche medizinische Versorgung auch für erwachsene Menschen mit schweren Behinderungen zu gewährleisten, brauchen wir spezialisierte Angebote. Auch die UN-Behinderten­rechts­konvention bestärkt, dass die Gesundheitsversorgung auch bei komplexen Behinderungen sichergestellt werden muss. Im Bruno-Valentin-Institut werden Menschen mit schweren Behinderungen von der Zusammen­arbeit der verschiedenen Fachleute profitieren.“ Wontorra ergänzt, dass nach dem guten Start des Zentrums zusätzlich ein gynäkologisches Angebot für Frauen mit schweren Behinderungen geschaffen werden muss.

Das Bruno-Valentin-Institut versorgt seine Patienten derzeit in den Disziplinen Orthopädie, Innere Medizin, Neurologie, Psychiatrie, Darmmanagement, Urologie sowie Ergo- und Physiotherapie. Weitere Disziplinen können durch die umfangreiche Expertise der DIAKOVERE Kliniken individuell hinzugezogen werden.

In der Startphase verzeichnet das Bruno-Valentin-Institut etwa 50 Anfragen pro Monat. Bisher stellten sich rund 150 Menschen (18 bis 83 Jahre) vor, die im Anschluss eine Vielzahl von Folgeterminen im Quartal vereinbarten. Entscheidend für die Aufnahme im Bruno-Valentin-Institut ist ein Behinderungsgrad von mindestens 70 Prozent. Etwa 90 Prozent der Patientinnen und Patienten hat einen Schwerbehinderungsgrad von 100 Prozent.

Neben dem DIAKOVERE Krankenhaus verfügt der Konzern über die DIAKOVERE Annastift Leben und Lernen, die eine umfassende schulische, berufliche und soziale Rehabilitation für Menschen mit Behinderungen in Hannover gewähreistet, insbesondere für Menschen mit Körperbehinderungen. Diese umfassende und langjährige Expertise ergänzt den ganzheitlichen Ansatz in diesem neuen Versorgungsschwerpunkt der DIAKOVERE.

 
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