Endoprothetik, Gelenkerhalt & Prävention

Hüfte, Becken, Knie   

Die Beckenumstellungsosteotomien (PAO/Tönnis)

Es gibt verschiedene Faktoren und anatomische Begebenheiten, die langfristig nachgewiesener Weise zu einem Verschleiß des Gelenkknorpels führen. Zu diesen mechanische Präarthrosen zählen insbesondere die unzureichende Überdachung des Hüftkopfes (Hüftdysplasie) und eine Fehlstellung der Hüftgelenkspfanne (z.B. Retroversion) . Erfolgt eine Korrektur der Fehlstellung, bevor ein relevanter Knorpelschaden entstanden ist, besteht die Aussicht, den Zeitraum bis zur evtl. notwendigen Implantation eines künstlichen Hüftgelenks zu verlängern. Die Behandlungsformen von mechanischen Präarthrosen sind vielfältig und müssen individuell entschieden werden. Im Falle von eindeutigen Fehlstellungen und Fehlorientierungen ist häufig eine komplexe dreidimensionale Korrektur notwendig. Die periazetabuläre Beckenosteotomie nach Ganz (Abb. 23 und 24, vor- und nach der Operation) sowie die Dreifach-Beckenosteotomie nach Tönnis (Abb. 25 und 26, vor- und nach der Operation) stellen hierfür die Standardoperationen dar.

Als einzige Klinik in Deutschland haben wir Erfahrung in beiden Operationstechniken und können individuell abwägen, welche Methode für den jeweiligen Patienten am besten geeignet ist. Bei beiden Operationen ist der Grundgedanke der gleiche. Die Hüftpfanne wird unter Schonung von Weichteilstrukturen aus dem Becken über drei Osteotomien getrennt. Unter Bildwandlerkontrolle erfolgt nun die Neuorientierung der Pfanne. In gewünschter Position wird die Pfanne durch Schraubenosteosynthesen wieder befestigt. In den nachfolgenden 8–12 Wochen heilt der Knochen wie nach einem Knochenbruch folgenlos aus.

Fakten zur Beckenumstellungsosteotomie:

Operationsdauer: 3 Stunden

Krankenhausaufenthalt: 10–14 Tage

Anschlussheilbehandlung: Nein

Mobilisation: Entlastung/Teilbelastung zwischen 6 und 12 Wochen mit sukzessiver Aufbelastung über 2–4 Wochen

Sprechstunde: Prof. Dr. med. Henning Windhagen

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