Arthrose des Sprunggelenkes

Arthroskopie des oberen Sprunggelenkes

Verletzungen des Sprunggelenkes können insbesondere nach einem „Umknicken" auftreten. Dabei kann es zu Knochenbrüchen, Bänderrissen und Knorpelschäden kommen. Veränderungen des Gelenkknorpels können jedoch auch ohne einen Unfall entstehen. Die Patienten leiden in der Regel unter belastungsabhängigen Schmerzen und dadurch unter einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität. Der Beruf kann unter Umständen nicht mehr ausgeübt werden. Außer Defekten in der Knorpelschicht können freie Gelenkkörper oder knöcherne Anbauten (Osteophyten) eine Ursache von Schmerzen sein. Zur Diagnose ist eine Röntgenuntersuchung und in der Regel eine MRT-Untersuchung notwendig. Mit der Magnetresonanztomographie (MRT) kann die Größe des Knorpeldefektes beurteilt werden.

Operative Therapie-Nachbehandlung

Abhängig von der Größe des Knorpelschadens stehen mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Bei der Arthroskopie (Gelenkspiegelung) kann mittels kleiner Schnitte (ca. 1 cm) eine Untersuchung und Behandlung des Sprunggelenkes durchgeführt werden. Eine dabei durchgeführte Knorpelanfrischung (Mikrofrakturierung) führt zur Stimulierung des Knochenmarks und Auffüllung des Knorpeldefektes. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Herstellung von Knorpelgewebe im Labor. Dazu wird arthroskopisch eine kleine Menge Knorpel entnommen, die im Labor für den jeweiligen Patienten spezifisch angezüchtet wird. In einem weiteren kleinen Eingriff wird danach der Knorpeldefekt mit diesem Gewebe gedeckt. Bei größeren Knorpeldefekten kann eine direkte Deckung des Defektes durch einen Knorpel-Knochen-Block erfolgen. Die Wiederherstellung des Gelenkknorpels ist für die Schmerz- reduktion und Vermeidung eines verfrühten Verschleißes sehr wichtig. Die Arthroskopie bietet dem Patienten eine wenig belastende Technik, mit der ein deutlicher Therapieerfolg erzielt werden kann. Bei größeren Defekten oder fehlgeschlagener Knorpeltherapie kann der Knorpel-Knochendefekt auch mit einem „metallischen Knopf " (HemiCap®) ausgefüllt werden (Abb. C).


Arthrose des oberen Sprunggelenkes

Das obere Sprunggelenk stellt die Verbindung des Unterschenkels zum Fuß dar. Dieses Gelenk ist hohen Belastungen ausgesetzt. Ursachen des frühzeitigen Verschleißes des oberen Sprunggelenkes sind vermehrte Belastungen, angeborene Fehlstellung oder Unfälle. Dabei stehen die Schmerzen und eine zunehmende Bewegungseinschränkung im Vordergrund. Zur Diagnose ist neben der Untersuchung das Röntgen anzuraten. Zusätzliche Untersuchungen wie die Computertomographie (CT) oder das MRT bieten ergänzende Informationen, die je nach Fall notwendig sind.

Konservative Therapie

 Therapeutisch können zunächst Schuhzurichtungen wie eine Abrollhilfe, Fersenkissen oder orthopädische Schuhe eine Linderung der Schmerzen bewirken. Infiltrationen des Gelenkes können zu einer zeitweisen Linderung der Schmerzen führen. Insgesamt mindern diese Maßnahmen allerdings nicht den Verschleiß.

Operative Therapie-Nachbehandlung

Wie bereits oben beschrieben kann bei Patienten mit Defekten des Knorpels, der auf einen kleinen Bezirk begrenzt ist, durch eine Anbohrung oder Knorpel-Knochen-Transplantation eine Verbesserung erreicht werden. Teilweise können diese Operationen arthroskopisch durchgeführt werden. Sind größere Bereiche des Gelenkes betroffen, sind diese Maßnahmen nicht sinnvoll.

 Die Versorgung mit einem künstlichen Gelenk, eventuell mit zusätzlichen korrigierenden Maßnahmen, ist dann eine Möglichkeit. Die Entwicklung neuer Prothesenmaterialien und Designs hat in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse geführt.

 Die Implantation einer Prothese führt in der Regel zum Erhalt oder sogar zur Verbesserung der Beweglichkeit. Dabei wird der verschlissene Anteil des Gelenkes abgetragen und die Gelenkflächen mit einer Prothese ersetzt.

Alternativ ist auch die Versteifung (Arthrodese) des Gelenkes möglich. Die Versteifung wird in einer funktionell günstigen Position durchgeführt. Sie kann dabei mit Schrauben oder einem Verriegelungsnagel durchgeführt werden. Da die bewegungsabhängigen Beschwerden bei der Arthrose des oberen Sprunggelenkes in der Regel bereits zu einer fortgeschrittenen Einsteifung des Gelenkes geführt haben, stellt die Arthrodese keinen Verlust an Beweglichkeit dar. Postoperativ ist eine Ruhigstellung in einem Gips notwendig. Zusätzliche Schuhmodifikationen können jedoch einen nahezu normalen Gang ermöglichen.


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