Rückfußprobleme

    Insuffizienz des Musculus tibialis posterior

    Der hintere Schienbeinmuskel (Musculus tibialis posterior) entspringt am Unterschenkel und verläuft unterhalb des Innenknöchels zum Mittelfuß. Dabei wirkt er als Stabilisator des Fußlängsgewölbes. Bei degenerativen Veränderungen der Sehne oder Riss der Sehne kann es zum Verlust der Haltefunktion kommen und der Rückfuß nach innen einsinken (valgische Rückfußstellung). Das Fußlängsgewölbe flacht durch Versagen dynamischer und statischer Strukturen ab. Das Gesamtbild entspricht dann dem Knick-Senk-Fuß.

    Die Diagnose basiert auf der klinischen Untersuchung. Hierbei werden verschiedene Stadien unterschieden. Das erste Stadium beinhaltet eine Entzündung der Sehne mit Schmerzen unterhalb des Innenknöchels. Das zweite Stadium geht mit einer Sehnenverlängerung mit flexibler Fehlstellung des Rückfußes einher. 

    Das dritte Stadium entspricht dem Riss der Sehne mit Abflachung des Fußlängsgewölbes und fixierter Fehlstellung des Rückfußes. Im vierten Stadium ist auch das obere Sprunggelenk mit betroffen. Röntgenbilder, eine Magnetresonanztomografie (MRT) und eine genaue Ganganalyse können die klinische Diagnose unterstützen. 

    Konservative Therapie

    Konservative Therapiemaßnahmen bestehen in einer Einlagen- bzw. orthopädischen Schuhversorgung oder einer physikalischen Therapie mit Krankengymnastik.

    Operative Therapie- Nachbehandlung

    Operative Therapiemaßnahmen sind vom Erkrankungsstadium abhängig. Im ersten Stadium kann die Sehne von entzündlichem Gewebe befreit werden (Tenosynovektomie) und es erfolgt eine Verstärkung des Muskels durch einen Sehnenversatz. Im zweiten Stadium können zusätzlich knöcherne Maßnahmen durchgeführt werden, wie beispielsweise eine knöcherne Korrektur des Fersenbeines. Versteifungen von Gelenken (Arthrodesen) mit Korrektur der Stellung sind ab dem dritten Stadium anzuraten. Nach der Durchführung einer Arthrodese ist für sechs Wochen eine Entlastung mit einem angelegten Unterschenkelgips erforderlich. Nach radiologischer Kontrolle kann eine langsam aufsteigende Belastung im Gips erfolgen.  


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