Meniskusschaden

Im Kniegelenk gibt es einen Innenmeniskus und eine Außenmeniskus. Der Innenmeniskus reißt häufiger als der Außenmeniskus.

Anatomie

Die Menisken sind zusätzliche Knorpelscheiben, die in den Gelenkspalten des Kniegelenks zwischen Oberschenkel und Unterschenkel liegen. Die Menisken sind C-förmig. Die Vorder- und Hinterhörner der Menisken sind im Kniegelenk knöchern befestigt. Der Innenmeniskus ist zusätzlich fest mit Kapsel und Innenband verwachsen, der Aussenmeniskus ist hingegen nur locker mit Kapsel verbunden. Die Menisken sind Faserknorpel und bestehen aus 20% Typ-I-Kollagenfasern, 5% Glykoproteine/Proteoglykane und 75% Wasser.

Die Blutversorgung der Menisken erfolgt über drei Zonen: Rot (kapsulär-peripher/rekonstruierbar), weiß-rot (Heilungspotenzial), weiß (zentral/keine Blutversorgung/nicht rekonstruierbar). Dabei sind 10% bis 25% des äußeren Meniskusquerschnittes durchblutet.

Biomechanik

Die Menisken vergrößern die Kontaktfläche im Kniegelenk, so dass dadurch die Belastung des Gelenkknorpels reduziert wird. Weiterhin erfüllen sie die Funktion der Gelenkstabilisierung, Schockabsorbtion und arbeiten als Mechanorezeptoren und Nozizeptoren.

Grundsätzlich ist daher ein Meniskuserhalt wichtig für Kniefunktion.

Verletzungsmechanismus

Ein akuter Meniskusriss entsteht häufig durch dynamische Hyperflexion- und Rotationsbewegungen.

Ein Meniskusschaden kann aber auch degenerativ, altersbedingt sein. Dabei wird das Meniskusgewebe ausgewalzt, wird immer dünner, bis es schließlich zerreißt.

Symptomatik

Symptome für einen gerissenen Meniskus sind meist Streckdefizite, das Knie kann also nicht mehr durchgestreckt werden.

Ein Meniskusschaden kann durch Einklemmung von Meniskusgewebe im Kniegelenkspalt eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung verursachen, die von einem Gelenkerguss bzw. Schwellung des Kniegelenkes begleitet sein kann.

Ein deutliches Streckdefizit des Kniegelenkes kann dabei als akutes Einklemmungszeichen gewertet werden. Weiterhin können Schmerzen in der Kniekehle und an den Seiten, die bis ins Schienbein ziehen, hinzukommen.


Diagnostik eines Meniskusschadens

Klinische Untersuchung

Es existieren diverse Funktions-Tests, die auf eine Meniskusverletzung hinweisen. Diese basieren auf dem Prinzip, das Kniegelenk in X- bzw. O-Beuge-Stress zu untersuchen.

Bildgebende Verfahren

Die Diagnose kann mit einer Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) bestätigt werden.

Normale Röntgenaufnahmen dienen in der Regel nur zum Ausschluss knöcherner Verletzungen.

In der Kernspintomographie (MRT) können die Meniskusverletzungen entsprechend der Schwere des Risses eingeteilt werden:

Bilder sind anklickbar

Therapiemöglichkeiten

Ein Meniskusriss, der eine Schmerzsymptomatik verursacht, sollte therapiert werden.

Bei jungen Menschen und vor allem bei Sportlern ist eine Operation unumgänglich, da bei hoher Belastung des Knies ein gerissener Meniskus weiter einreißt und dadurch weitere Schäden im Kniegelenk verursacht.

Arthroskopie

Eine Meniskusoperation wird arthroskopisch durchgeführt. Dabei kann der tatsächliche Schaden der Menisken beurteilt werden, um dann die Entscheidung einer Meniskusnaht oder Entfernung der betroffenen Meniskusanteile zu treffen.

Meniskusrefixation (Meniskusnaht)

Primäres Ziel ist der Erhalt des Meniskus. Hierbei wird der Meniskus mit Nahtmaterial bzw. bioresorbierbaren Nahtanker wieder befestigt. Dies ist allerdings nur bei bestimmten Rissen möglich, die sich basisnah in der roten oder weiß-roten Zone befinden. Zur Verbesserung der Einheilung kann zusätzlich eine Anfrischung der Risszone (so genanntes Needling) durchgeführt, wodurch die Durchblutung lokal verbessert wird.

Meniskusteilresektion

Bei degenerativen Schäden bzw. nicht rekonstruierbaren Rissen erfolgt eine Meniskusteilresektion. Hierbei wird nur das gerissene instabile Fragment des Meniskus entfernt.

Nach der Operation

Die Behandlung erfolgt krankengymnastisch gestützt. Ziel ist die Wiederherstellung der gesamten Gelenkfunktion.

Bei einer Meniskusnaht erfolgt eine Teilbelastung mit Sohlenkontakt bis zum Ende der ersten Woche, danach Belastungsaufbau auf halbes Körpergewicht. Ab der dritten Woche schmerzadaptierter Übergang zur Vollbelastung jeweils an Unterarmgehstützen. Zur Vermeidung eines Streckdefizits wird eine Streckorthese für drei Tage nach der Operation konsequent getragen, danach nur nachts bis zum Ende der sechsten Woche.

Zusätzlich ist ab dem vierten Tag nach Operation eine Beugung bis 60° erlaubt und ab der zweiten Woche eine Steigerung der Beugung auf 80° jeweils in einer flexiblen Knieorthese. Ab der dritten Woche weitere Steigerung der Beugung auf 90° bis zum Ende der sechsten Woche. Ab der siebten Woche ist die Bewegung freigegeben.

Am Tag nach der Operation wird die Drainage aus der Kniewunde entfernt. Krankengymnastik und Lymphdrainage sind ab dem ersten Tag nach der Operation konsequent etwa für mindestens sechs Wochen durchzuführen. Weiterhin ist etwa für zwölf Wochen ein Muskelaufbau des Oberschenkels notwendig. Ab dem dritten Monat kann mit Schwimmen und Fahrradfahren begonnen werden.

Eine generelle Sportfreigabe besteht nach sechs Monaten. Mit Rotationssportarten wie beispielsweise Fußball, Handball, Basketball, Volleyball oder auch Tennis und Squash sollte erst nach frühestens acht Monaten begonnen werden.

Bei einer Meniskusteilentfernung ist ab dem Operationstag eine schmerzadaptierte Vollbelastung an Unterarmgehstützen für 2 Wochen erlaubt. Die Bewegung des Kniegelenkes ist ohne Limitierung.

Bewegungsübungen sowie ein Muskelbau werden für einen Zeitraum von etwa 4-6 Wochen krankengymnastisch gestützt durchgeführt, so dass dann eine Wiederaufnahme von sportlichen Aktivitäten erfolgen kann. Zur Reduktion einer postoperativen Schwellung sollte Lymphdrainage erfolgen.

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