ENDOCmax

Zertifiziertes Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung im DIAKOVERE Annastift

Wechsel von Hüftgelenksendoprothesen

Ähnlich wie physiologische Hüftgelenke sind künstliche Hüftgelenke einer Belastung ausgesetzt. Daraus resultiert Abrieb mit Abriebpartikeln der Gleitoberflächen. Diese Abriebpartikel lösen eine Entzündungsreaktion aus, die zu Knochenabbau führen, der wiederum eine Lockerung der Implantate hervorrufen kann. Somit ist eine aseptische Lockerung einer Prothese früher oder später zu erwarten. Um die Zeit bis zu einer aseptischen Lockerung zu verlängern, wird von der Industrie versucht die Materialeigenschaften zu optimieren.

Vor einem Wechsel von Hüftgelenksendoprothesen ist es essentiell, die Ursache der Lockerung zu eruieren. Insbesondere ist es wichtig, eine aseptische von einer septischen Lockerung zu differenzieren, d.h. abzuklären, ob möglicherweise eine bakterielle Infektion die Ursache einer Lockerung darstellt. Als mögliche diagnostische Mittel können eine spezielle Labordiagnostik, eine Skelettszintigraphie, eine Antileukozytenszintigraphie oder Punktion sinnvoll sein. Im Falle einer septischen Lockerung ist im Gegensatz zur aseptischen Lockerung ein zweizeitiger Prothesenwechsel notwendig, d.h. in einer ersten Operation wird die vorhandene Prothese entfernt und umgebende Weichteile und Knochen gereinigt, bevor dann nach einer Antibiotikatherapie und erneuten Punktion der Wiedereinbau einer neuen Hüftprothese erfolgen kann.

Bei septischen Lockerungen mit Knochendefekten ist es essentiell, das richtige Implantat für die Revision zu wählen. Bei großen Knochendefekten im Bereich des Beckens, kann in diesen speziellen Fällen die Anfertigung einer individuell angepassten Pfanne erforderlich sein (Abb. 27 und 28).

Andere Gründe, die einen Wechsel von Hüftgelenksprothesen notwendig machen können, sind mechanische Komplikationen wie wiederholte Ausrenkungen, schmerzhaftes Anschlagen von Prothesenkomponenten sowie schmerzhafte Irritation von Weichteilen durch die Prothesenanteile.

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