DIAKOVERE Friederikenstift

Seit mehr als 180 Jahren für Sie da.

Doppeltes Wunder: Zwillinge kommen gesund in der 27. Schwangerschaftswoche zur Welt

Veröffentlicht am:

„Ein Doppelwunder“: Daphne (28) mit Vaia und Robert (29) mit Rhea zu Hause in der List.

Das Team des Perinatalzentrums Hannover im DIAKOVERE Henriettenstift kennt sich mit Frühgeburten und Mehrlingsschwangerschaften aus. Im Mai dieses Jahres begleitete das Team eine Zwillingsschwangerschaft, die trotz Frühgeburt ein glückliches Ende fand.

Grünkohl mag sie nicht mehr. Daphne P.* (28) mochte das niedersächsische Kultgericht immer total gerne, aber eines Abends bekam sie nach dem Verzehr derartige Bauchschmerzen, dass sie zum Frauenarzt gegangen ist. Der überraschte sie mit der Diagnose: „Glückwunsch zu Ihren Zwillingen“. Dass sie schwanger war, war der Lehrerin bis dato nicht bewusst.

Rhea und ihr Schwesterchen Vaia sind Mitte Mai zur Welt gekommen, beide sind wohlauf und zuhause. Die Eltern haben den üblichen Doppelstress: Die eineiigen Geschwisterchen schreien, schlafen oder fordern Mamas Brust, vorzugsweise immer abwechselnd. „Schlafen wird überbewertet“, sagt Papa Robert S.* (28) trocken. Eine glückliche, ganz normale, junge Familie in der List.

Danach sieht es einige Zeit lang nicht aus. Die Ärzte im Henriettenstift und im Kinderkrankenhaus auf der Bult stellen eine Entwicklungsstörung bei einer der Schwestern fest. „Ich hab' das auch gemerkt“, meint Daphne, „Vaia hat geboxt und getreten, und bei Rhea waren es Bewegungen wie Schmetterlingsflügelschläge.“

Schnell ist klar, dass die Zwillinge zu früh kommen würden, viel zu früh. In der 24. Schwangerschaftswoche empfiehlt Prof. Dr. Ralf Schild, Chefarzt für Geburtshilfe und Perinatalmedizin im DIAKOVERE Friederiken- und Henriettenstift, dass Daphne im „Henri“ auf die Geburt warten solle. Dort wird ein ganzes Team zusammengestellt, um ihr zur Seite zu stehen. „Die waren alle so, so, so, so großartig. Mit vier O“, sagt Daphne lächelnd.

In der 25. Woche schließlich gibt es erneut Komplikationen. Das Fine screening zeigt Auffälligkeiten; man beschließt, die Kinder zu holen. „15 Wochen zu früh. Da habe ich wirklich Angst bekommen“, erinnert sich die Mama. Aber Schild entscheidet: „Wir warten. Wir warten so lange wir irgend möglich.“

Es ist die 27. Woche der Schwangerschaft. Beim so genannten Oxford-CTG stellt man auffällige Herztöne bei Rhea fest. Jetzt soll alles ganz schnell gehen. Es besteht die Gefahr, dass sie es nicht schaffen wird. Und da sich beide eine Plazenta teilen, würde es auch für Vaia, ihre Schwester, schwierig. Kaiserschnitt, die Mädchen sind da. Vaia wiegt 890 Gramm, viel weniger als gut für sie wäre. Und Rhea? Unglaubliche 390 Gramm zeigt die Waage an. „Sie war so groß wie ein DIN A4 Blatt“, Papa Robert schüttelt den Kopf, „und nicht viel schwerer.“

Gleich nach der Geburt ist klar, dass alles gut gegangen ist. Eine der Schwestern erinnert sich: „Ich bin seit 25 Jahren auf der Frühchenstation, und ich habe schon einige so winzige Babys betreut, aber noch nie hat mir eins so die Fäuste entgegen gereckt und an ihren Schläuchen gezerrt wie Rhea.“  Beide Mädchen haben innerhalb kürzester Zeit eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. Sie haben deutlich an Gewicht zugelegt, Vaia konnte schon vor einiger Zeit nach Hause und Rhea ist seit Mitte August wieder mit ihrer Familie vereint. Sie wiegt 2500 Gramm, beide haben keinerlei Beeinträchtigungen. „Das ist für mich ein Wunder“, sagt Daphne, „ein Doppelwunder.“

Ralf Schild sagt: „Ein Wunder ist das nicht. Mädchen haben in diesem Stadium eine Woche höhere Überlebenschancen als Jungs. Das war unser Gewinner. Es ist toll gelaufen, und es war für mit Sicherheit einer der Momente, die ich lange nicht vergessen werde. Aber durch unsere Erfahrung, hervorragende Ausrüstung und das engagierte Team hatten wir alle Vorteile auf unserer Seite.“ 

Das nächste „Baby“ steht an. DIAKOVERE und das Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT schaffen gemeinsam einen Ort, der werdenden Eltern noch mehr Sicherheit gibt: Mit HENRIKE entsteht auf der Bult eines der modernsten Mutter-Kind-Zentren Deutschlands. Hier kommt unter einem Dach zusammen, was sich werdende Mütter und Väter für sich und ihren Nachwuchs wünschen: eine ganzheitliche Versorgung. Betreuung mit Herz. Und geballte Kompetenz, die sich über Jahre hinweg bewährt hat. Dann bietet die HENRIKE vor, während und nach der Geburt alles, damit Kinder und ihre Eltern bestens versorgt werden. Medizinische Komplettversorgung, Elternschule, Stillberatung oder die hervorragend ausgebildeten Fachkräfte: HENRIKE bedeutet Geborgenheit. In jeder Hinsicht. Und für alle Fälle.

*Nachnamen geändert.

 
zu unseren Spendenprojekten