DIAKOVERE Friederikenstift

Seit mehr als 180 Jahren für Sie da.

Keine Angst vor Schmerzen nach der OP

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Viel unterwegs: Sr. Sabine Rietig besucht ihre Schmerzpatienten zwei Mal täglich. Rund 15.000 Schritte legt sie dabei mit ihrem Tablet zurück.

Schmerzkatheter am Hals, etwa nach einer Schulteroperation

Viele Patienten haben nicht nur Angst vor der Operation selbst, sondern auch vor starken Schmerzen danach. Das muss nicht mehr sein, da sich die Akutschmerztherapie in den vergangenen Jahren stark weiterentwickelt hat.

In den DIAKOVERE Krankenhäusern gibt es seit 2018 ein standortübergreifendes Team von Akutschmerzexpertinnen und –experten. Sieben Pain Nurses kümmern sich an den fünf Standorten des Annastifts, Friederikenstifts und Henriettenstifts in Zusammenarbeit mit der Anästhesie um die Patienten, deren Krankheitsbild eine besondere Schmerzbehandlung erfordert.

In der Regel betrifft dies Patienten, die eine anspruchsvollere, meist orthopädische oder bauchchirurgische Operation hinter sich haben. Diese erhalten schon vor der Operation einen Schmerzkatheter. An diesen Katheter wird nach der Operation eine Schmerzpumpe angeschlossen. Die Pumpe gibt kontinuierlich und /oder als Bolus ein Lokalanästhetikum ab, das die zuständigen Nerven für die Operationswunde betäubt. Bei Bedarf kann der Patient zusätzlich selbst nachsteuern.

Tägliche Visiten bieten engmaschige Betreuung

Sr. Sabine Rietig ist Pain Nurse im DIAKOVERE Friederikenstift und besucht zwei Mal täglich die Patienten, um mit Ihnen die individuelle Anpassung der Schmerzbehandlung zu besprechen. 15 bis 30 Patienten betreut sie täglich auf ihren Visiten. Nicht nur die richtige Medikamentendosis spielt für den Erfolg der Schmerzbehandlung eine Rolle, sondern auch der Faktor Zeit: „Schmerz ist ein sehr individuelles Empfinden, daher ist das Gespräch mit dem Patienten für unsere Arbeit besonders wichtig“, berichtet Sr. Sabine.

Eine erfolgreiche Schmerzbehandlung führe nicht nur zu einem geringen Wundschmerz, sondern hat auch weitere Vorteile: „Durch die Schmerzarmut können Patienten früher mobilisiert werden und wir stellen auch fest, dass weniger Komplikationen in der Heilung und Rehabilitation auftreten“ , erklärt Dr. Nicolas Jakobs, Leitender Arzt für Schmerzmedizin in den DIAKOVERE Krankenhäusern. Die engmaschige Betreuung durch das Akutschmerzteam zahlt sich aus: laut einer aktuellen Patientenumfrage sind 94 Prozent der Schmerzpatienten in unseren Krankenhäusern zufrieden bis sehr zufrieden mit der Behandlung und empfehlen die Schmerztherapie weiter.

Das Akutschmerzmanagement der DIAKOVERE Krankenhäuser wurde im März 2019 vom TÜV Rheinland rezertifiziert und als sehr gut bewertet.


 

Wenn der Schmerz bleibt

Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Tumorschmerzen – die unterschiedlichsten Schmerzarten belasten viele Betroffene über lange Zeit und lassen sich oft nicht allein durch die Einnahme von Tabletten lindern. Die Ursachen chronischer Schmerzen sind vielfältig. So können auch Unfälle oder Operationen zu chronifizierten Schmerzen führen, besonders, wenn die Akutschmerztherapie nicht konsequent durchgeführt wurde. Chronische Schmerzen sind häufig. Man geht von 10-20% der Bevölkerung aus, was bedeutet, dass 8 bis 16 Millionen Menschen in Deutschland an chronischen Schmerzen leiden. Im Interdisziplinären Schmerzzentrum des DIAKOVERE Friederikenstift Hannover besteht seit 2015 die Möglichkeit zur stationären Multimodalen Schmerztherapie. Dabei werden Schmerzpatienten mit ihrer Erkrankung im bio-psycho-sozialen Kontext gesehen, das heißt, das Problem Schmerz wird nicht allein als Folge einer Verletzung oder Erkrankung betrachtet, sondern auch mit den Auswirkungen auf das tägliche Leben, den beruflichen Alltag und die Psyche.

Bewusstsein für Schmerzerkrankungen schaffen

"Schmerz ist eine Krankheit, die man nicht sieht – chronisch Kranke sind ständig am Kämpfen, sowohl gegen den Schmerz, aber auch gegen das Unverständnis." , berichtet Heike Norda, Gründerin des Vereins „SchmerzLOS e.V.“, eine unabhängige Vereinigung aktiver Schmerzpatienten. Ihr Ziel: „Wir versuchen, gemeinsam Wege zu einer besseren Lebensqualität zu finden. Wir alle stehen in ähnlichen Lebenssituationen. Schmerz kann das Leben und die Seele verändern, das weiß ich aus eigener Betroffenheit. Unser Ziel ist die Bewältigung sozialer, persönlicher und krankheitsbedingter Belastungen. Wir wollen voneinander und miteinander lernen und uns gegenseitig ermutigen“, sagt Heike Norda. Für ihr ehrenamtliches Engagement hat Norda nun den Bundesverdienstorden erhalten. Seit 2016 trifft sich eine regionale Selbsthilfegruppe von SchmerzLOS e.V. regelmäßig im Friederikenstift. 

 

 
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