DIAKOVERE Friederikenstift

Seit mehr als 180 Jahren für Sie da.

Methoden und Behandlungstechniken

Nachfolgend möchten wir Sie näher über die wichtigsten Methoden und Behandlungstechniken informieren. 

Schilddrüsenchirurgie und Nebenschilddrüsenchirurgie

Bei einer Vielzahl an Schilddrüsenveränderungen besteht die Therapie in der Resektion des betroffenen Gewebes.

Diese erfolgt in unserer Klinik seit vielen Jahren unter intraoperativer Kontrolle der Nervenfunktion des besonders gefährdeten Stimmbandnerven durch das intraoperative Neuromonitoring. Zusätzlich zur Anwendung kommende Hilfsmittel sind die Lupenbrille und das Ultraschalldissektionsgerät. Pro Jahr werden etwa 650 Schilddrüseneingriffe durchgeführt. 

Nebenschilddrüsenchirurgie
Diese erfolgt wie die Schilddrüsenchirurgie unter Verwendung der Lupenbrille, des Neuromonitoring und des Ultracisionsgerätes, sowie einer intraoperativen Erfolgskontrolle durch die intraoperative Bestimmung des Parathormonwertes (PTH-Test).

Zum Zentrum für endokrine Chirurgie

Nach oben

Nebennierenchirurgie

In der Nebennierenchirurgie werden meist gutartige und bisweilen auch hormonproduzierende Tumoren, aber auch zum Beispiel Metastasen von bösartigen Tumoren entfernt. In der weit überwiegenden Mehrzahl erfolgen die Eingriffe minimalinvasiv als sogenannte retroperitneoskopische  Eingriffe durchgeführt, wobei die Patient*innen für diese Arbeit der Operation auf dem Bauch liegen. Bei sehr großen Tumoren werden diese durch die Bauchhöhle operiert. 

Nach oben

Ösophagus

Speiseröhrenkrebs

Die Speiseröhrenentfernung (Oesophagektomie) ist bei Krebsbefall ein gut etabliertes Verfahren, womit der Tumor einschließlich der potentiell befallenen Lymphknoten entfernt werden kann.

Um die fehlende Speiseröhre anschließend zu ersetzen und damit wieder eine Nahrungspassage zu ermöglichen, wird ein zuvor präparierter Magenschlauch (oder aber ein Anteil des Dickdarms) verwendet, der dann im Brustkorb an den verbliebenen Speiseröhrenrest angeschlossen wird ("Magenhochzug").

Damit die körperliche Belastung des "Zweihöhleneingriffs" (Bauchraum und Brustraum) möglichst gering gehalten wird, bieten wir eine minimal invasive, laparoskopische Operationen als sogenannte "Hybrid-Operation" an. Bei diesen Verfahren wird der Bauchteil des Eingriffs in der laparoskopischen Technik durchgeführt.

Ob der Speiseröhrentumor direkt operiert oder aber in lokal fortgeschrittenen Fällen einer neoadjuvanten Vorbehandlung (Chemo-Therapie oder Strahlen-Chemo-Therapie) unterzogen werden soll, wird in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz (Ärzt*innen aus verschiedenen Fachbereichen) erörtert. Hier wird die Behandlungsstrategie auf Basis der aktuellen Leitlinien festgelegt.

Auf diese Weise lässt sich für jede/n Patient*in das individuell beste Behandlungskonzept und damit die günstigste Prognose realisieren.

Liegt am Übergang der Speiseröhre zum Magen das Frühstadium eines Tumors vor, so kann das Operationsausmaß in geeigneten Fällen auf eine lokale Entfernung des Tumor-tragenden Segmentes von Speiseröhre und Magen erfolgen. Die Rekonstruktion ist dann durch Zwischenschaltung eines Dünndarm-Interponates (Merendino-Operation) möglich.

Divertikel

Divertikel können an verschiedenen Lokalisationen der Speiseröhre auftreten und sollten im Falle einer durch sie bedingten Symptomatik (z.B. häufigem Verschlucken, Regurgitation unverdauter Nahrung, Sodbrennen, Aspiration, Lungententzündungen) behandelt werden. Hierbei kommen endoskopische und operative Verfahren zum Einsatz, wobei der endoskopischen Behandlung der Vorzug gegeben wird, wenn dies möglich ist.

Das operative Verfahren der Entfernung besteht in einer Abtragung des Divertikels mit anschließender Abdeckung der Naht durch benachbarte Organe oder Gewebe. Die Operation kann meist minimal invasiv durchgeführt werden und hat eine sehr hohe Erfolgsrate.

Achalsie

Die Behandlung der Achalsie erfolgt zunächst durch endoskopische Maßnahmen, die z.B. in der Anwendung einer Ballondilatation oder der Injektion von Botulinustoxin bestehen und dadurch der Verengung der vor dem Mageneingang gelegenen Ringmuskulatur entgegenwirken.

Bleiben diese Maßnahmen erfolglos, so bieten wir als operatives Konzept die minimal-invasive (laparoskopische) Durchtrennung der Ringmuskulatur mit anschließender Abdeckung durch eine Magenfundus-Manschette (Dorr’sche Fundoplikatio) an. Hierdurch lassen sich die Beschwerden bei einem hohen Anteil der Patienten gut und nachhaltig beseitigen.

Nach oben

Refluxerkrankung

Ist eine chronische Refluxerkrankung nicht mehr adäquat mit Medikamenten (z.B. Protonenpumpenhemmern) behandelbar, so kommt eine "Anti-Refluxoperation" in Betracht, bei welcher der durch die Zwerchfelllücke in den Brustraum hochgerutschte Magenanteil in die Bauchhöhle zurückverlagert wird. Anschließend wird die erweiterte Zwerchfelllücke mit Nähten auf ein normales Maß eingeengt und als Refluxbarriere zusätzlich eine Magenwandmanschette um den Mageneingang geschlagen und vernäht ("Floppy Nissen-Fundoplikato" oder "Hemi-Fundoplikato nach Toupet").

In unserer Klinik ist die minimal-invasive (laparoskopische) Anti-Refluxoperation  ein langjährig etabliertes Verfahren. Nur in seltenen Fällen (z.B. nach größeren Oberbauchoperationen oder erheblichen Zwerchfelldefekten) wird hiervon zugunsten einer offenen Operation abgewichen. Die Implantation eines nicht-resorbierbaren Kunststoffnetzes stellt dabei eine Ausnahme dar.

Nach der Operation kann die medikamentöse Therapie fast immer vollständig eingestellt werden. Die durch die Manschettenbildung resultierende Reservoir-Verkleinerung des Magens ist eher unerheblich und führt meist nur zu einem geringfügig früheren Sättigungsgefühl. Schwere körperliche Belastungen sollten im Anschluss an eine Antirefluxoperation grundsätzlich vermieden werden, da hierdurch die operative Antireflux-Konstruktion beeinträchtigt wird und dann erneute Refluxbeschwerden (Rezidiv) auftreten können. 

Nach oben

Magen

Hauptindikationsbereich für Magenresektionen sind bösartige Tumore des Magens. Hierbei kommen, ggf. nach entsprechender medikamentöser Vorbehandlung, Verfahren der teilweisen oder vollständigen Magenentfernung zur Anwendung.

Das Ausmaß der Magenentfernung ist in erster Linie von der Lokalisation des Tumors und damit einhergehend auch der Metastasierungswege in die Lymphknoten abhängig. Die potentiell mitbefallenen Lymphknoten werden im Rahmen dieses Eingriffs systematisch mitentfernt, um einem Wiederauftreten des Tumors vorzubeugen.

Anschließend erfolgt die Wiederherstellung des Verdauungstraktes durch eine in den Oberbauch hochgezogene Dünndarmschlinge, die entweder mit der Speiseröhre oder aber mit dem Restmagen verbunden wird.

Nach Entfernung des Magens ergeben sich folgende Veränderungen:

  1. Das Reservoir für die Mahlzeiten ist kleiner als zuvor und bei vollständiger Magenentfernung geht auch das Hungergefühl verloren, was aber nicht bedeutet, dass man keinen Appetit mehr hat. Demzufolge sollten über den Tag verteilt viele kleine Mahlzeiten eingenommen und ein Gewichtstagebuch angelegt werden, um das Gewicht zu halten. Mit der Zeit können aber zunehmend größere Portionen gegessen werden.
  2. Ein im Magen gebildeter "intrinsischer Faktor", der die Vitamin B12-Aufnahme im Dünndarm unterstützt, fehlt. Aus diesem Grund muss durch den Hausarzt lebenslang in 3-monatigen Abständen Vitamin B12 verabreicht werden.
  3. Die bei der Nahrungsaufnahme reflektorische Aktivierung der Bauchspeicheldrüse, die mit einer Enzym-Ausschüttung reagiert, funktioniert nicht mehr. Daher ist es nach der Operation notwendig, Bauchspeicheldrüsenenzyme als Medikament mit der Nahrung zuzuführen. Richtig dosiert ist dann eine vollständige und regelrechte Verdauung aller Nahrungsbestandteile möglich.

All dies hört sich kompliziert an, doch werden unsere Patient*innen schon während des stationären Aufenthaltes genau angeleitet und erhalten darüber hinaus auch eine Ernährungsberatung.

Im Falle des Vorliegens von Magenkrebs werden alle Patient*innen in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz (Ärzte verschiedener Fachdisziplinen) erörtert und Behandlungsstrategien auf Basis der aktuellen Leitlinien festgelegt.

Auf diese Weise lässt sich für jede/n Patient*in das individuell beste Behandlungskonzept realisieren.

Nach oben

Gallensteinleiden (Cholezystolithiasis)

Die operative Therapie des Gallensteinleidens erfolgt in enger Kooperation mit der gastroenterologischen Abteilung vorwiegend durch endoskopische, minimal-invasive Entfernung der Gallenblase (laparoskopische Cholezystektomie). In einigen Fällen ist jedoch aufgrund z.B. von Voroperationen einem offenen, konventionellen Vorgehen der Vorzug zu geben.

Nach oben

Lebertumore, bösartige Leberabsiedlungen

Neben der chemotherapeutischen Behandlung insbesondere bösartiger Leberveränderungen durch Absiedelungen, ausgehend von Tumoren anderer Organsysteme, ist hier häufig eine operative Freilegung und gegebenenfalls operative Entfernung dieser Veränderungen angezeigt. Diese erfolgt in der Regel unter Durchführung einer intraoperativen Ultraschalluntersuchung der Leber und unter Verwendung des Wasserstrahldissektors und des Argonbeamers.

Nach oben

Bauchspeicheldrüse (Pankreas)

Hauptindikationsbereich für Resektionen des Pankreas sind bösartige Veränderungen des Pankreas oder der Papille (Einmündung des Gallenganges in den Zwölfingerdarm). Hierbei kommen je nach Einzelfall verschiedene Operationsverfahren, u.a. auch eine duodenumerhaltende Operationstechnik zur Anwendung. Abhängig vom Einzelfall kann jedoch auch eine ausschließlich palliative Operation mit Anlage von Umgehungen als einzig sinnvolle Massnahme möglich sein.

Nach oben

Appendizitis

Die Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes (Appendix) vom Blinddarm erfolgt nahezu ausnahmslos in minimal-invasiver, d.h. laparoskopischer Technik. Dieses Verfahren bietet neben kleineren, ästhetisch schöneren Narben zusätzlich die Möglichkeit einer Beurteilung anderer in der Bauchhöhle vorliegenden Organen, welche bei Bedarf ebenfalls laparoskopisch (mit-)behandelt werden können. Im Falle einer länger bestehenden oder fortgeschrittenen Entzündungen können in Einzelfällen ein Bauchschnitt und die Entfernung benachbarter Darmabschnitte notwendig werden.

Nach oben

Kolon- und Rektum-Chirurgie

Hauptindikationen zur Entfernung von Kolonabschnitten sind das Vorliegen gutartiger und bösartiger Tumore oder aber die Divertikelerkrankung. Die Entfernung des entsprechenden Darmabschnitts erfolgt in unserer Klinik nach Möglichkeit laparoskopisch, d.h. mit einer Bauchspiegelung. Der Vorteil dieser Operationstechnik besteht in kleineren, ästhetisch unauffälligeren Narben und einer deutlich kürzeren Erholungsphase bei ebenso guten Ergebnissen wie bei der offenen Chirurgie.

Nur bei selteneren, chronisch entzündlichen (z.B. Colitis ulcerosa) oder vererbten Darmerkrankungen (z.B. Polyposis intestini) kann die vollständige Entfernung des Dickdarmes notwendig sein. Bei der Rekonstruktion der Darmpassage wird hierbei in der Regel ein "Pouch-Reservoir" angelegt.

Selbstverständlich versuchen wir die Anlage eines künstlichen Darmausganges zu vermeiden. Dennoch lässt sich diese Absicht, abhängig von der zugrunde liegenden Erkrankung, nicht immer gewährleisten. In vielen Fällen kann ein künstlicher Darmausgang aber nach absehbarer Zeit durch einen kleinen operativen Eingriff wieder zurückverlagert werden. Die Unterweisung zum Umgang mit einem solchen künstlichen Darmausgang erfolgt während der stationären Behandlung durch speziell ausgebildete Schwestern. Zusätzlich werden bereits während der stationären Behandlung spezielle Stomatherapeuten hinzugezogen, die später auch die weitere Betreuung im ambulanten Bereich übernehmen.

Im Falle des Vorliegens von Darmkrebs wird jede/r betroffene Patient*in in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz erörtert und Behandlungsstrategien auf Basis der aktuellen Leitlinien festgelegt. Auf diese Weise kann für jede/n Patient*in das individuell beste Behandlungskonzept erarbeitet werden.

Zum Darmkrebszentrum

Die individuelle Therapieplanung kann verständlicherweise erst in Kenntnis aller Untersuchungsergebnisse erfolgen. Hierfür bieten wir unseren Patient*innen eine Indikationssprechstunde an, in der ein/e Ober- oder Fachärzt*in die Befunde sowie Chancen und Risiken einer Operation ausführlich und verständlich erklärt. Alle aufkommenden Fragen werden dabei beantwortet, ggf. sind mehrere Vorstellungen auch unter Einbeziehung von Angehörigen sinnvoll.

Nach oben

Leistenhernienchirurgie

Hier werden die gängigen Operationsverfahren durch direkte Naht(tissue-repair) als Shouldice-Reparation oder Implantation nicht-resorbierbarer Kunststoffnetze (tension-free) durchgeführt. Die Implantation kann hier je nach Einzelfall entweder minimal-invasiv endoskopisch als total extraperitoneale oder transabdominelle Hernioplastik (TEP bzw. TAAP) erfolgen. Bei den offenen Verfahren setzen wir die Operationsmethode nach Lichtenstein ein.

An Narkoseverfahren stehen die örtliche Betäubung (Lokalanästhesie) die Rückenmarksnarkose (Spinalanästhesie) oder die Vollnarkose zur Verfügung. Auch eine ambulante Durchführung der Operation ist abhängig vom Einzelfall möglich.

Nach oben

Nabelhernien, Bauchwandhernien, Narbenhernien

Die Reparation kleinerer Nabelbrüche und Bauchwandhernien erfolgt in der Regel durch direkte Naht. Bei größeren Brüchen ist aufgrund der hohen Rezidivquote eine solche Direktreparation nicht sinnvoll, deswegen erfolgen hier vorwiegend Netzplastiken durch unter oder auf die muskulären Strukturen der Bauchwand aufgebrachte nichtresorbierbare Kunststoffnetze, die in unterschiedlichen Formen zur Verfügung stehen.

Nach oben

Portimplantation

Dieser häufig notwendige Eingriff zur zusätzlichen (adjuvanten) oder chemotherapeutischen Behandlung insbesondere von Patient*innen mit bösartigen Erkrankungen wird überwiegend ambulant in örtlicher Betäubung durchgeführt.

Zum Portzentrum

Nach oben

Sinus pilonidalis

Neben der weit verbreiteten Methode der offenen Wundheilung nach vollständiger Exzision kommt hier zunehmend eine Lappenplastik (Limberg-Plastik) zur Anwendung, um die lange Nachbehandlungszeit zu verkürzen.

Nach oben

Ambulante Chirurgie

In Abhängigkeit von der Größe des Eingriffes werden viele Operationen als ambulante Eingriffe durchgeführt. Dazu gehören Portimplantationen, Leistenbrüche, Nabelbrüche, Lymphknotenentfernungen und Operationen bei Hämmorrhoiden. Voraussetzung für ambulante Operationen ist eine adäquate Betreuung zu Hause durch Familienangehörige. Dies wird bei der Entscheidung zur ambulanten Operation mit den Patient*innen besprochen.

Nach oben

 
zu unseren Spendenprojekten