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Oberflächliche Blasenkarzinome können ohne Schnitt endoskopisch durch die Harnröhre operiert werden, in dem sie mit einer elektrischen Schlinge mit Hochfrequenzstrom reseziert werden. Je nach Tumorstadium kann es sein, dass wir Ihnen zu einer Nachresektion einige Wochen nach dem ersten Eingriff raten.
Durch TURB sind oberflächliche Blasentumoren praktisch immer heilbar. Das Problem dieser Tumoren besteht darin, das sie in etwa 50 % an anderer Stelle der Blase wieder auftreten. Dieses Risiko lässt sich verringern, wenn kleinste Zweittumoren und Tumorvorstufen während der TURB erkennbar gemacht und gleich mitbehandelt werden können. Hierfür wenden wir in der Urologischen Klinik bereits seit mehreren Jahren während der TURB bei Risikopatienten für ein Tumorrezidiv die photodynamische Diagnostik an. Dazu wird kurz vor der Operation über einen dünnen Katheter eine Lösung eines Fluoreszenzfarbstoffes (5-Aminolaevulinsäure) in die Blase instilliert, der sich in den Tumorzellen und deren Vorstufen anreichert, sodass während des Eingriffes bei Verwendung eines speziellen Blaulichtes die Tumoren rot fluoreszierend leuchten.
Damit werden auch kleinste Veränderungen sichtbar, die unter normalem weißem Licht leicht übersehen werden könnten.
Die lokale Gabe von Chemotherapeutika und immunstimulierenden Substanzen über einen Katheter in die Blase führt zu einer signifikanten Senkung der Wahrscheinlichkeit des Wiederauftretens oberflächlicher Blasenkarzinome. Diese Behandlung wird schon seit vielen Jahren erfolgreich in den nachsorgenden urologischen Praxen durchgeführt. In den letzten Jahren hat sich aber auch gezeigt, dass die einmalige Gabe des Chemotherapeutikums Mitomycin C in den ersten Stunden nach TURB die Rate des Wiederauftretens von Tumoren weiter günstig beeinflussen kann. Wir führen deshalb diese so genannte Frühinstillation bei allen Patienten mit erhöhtem Rezidivrisiko im Anschluss an die TURB durch.
Ist das Blasenkarzinom weiter fortgeschritten, erreicht es also wenigstens die Muskelschichten der Harnblase, dann führt eine alleinige TURB in der Regel nicht zur Heilung. Diesen Patienten bieten wir die folgenden Therapieoptionen an:
Die radikale Entfernung der Harnbase und der Lymphknoten des Beckens ist ein großer Eingriff, aber er erlaubt selbst bei fortgeschrittenem Blasenkarzinom in vielen Fällen eine Heilung, Wenn immer dem Patienten zumutbar empfehlen wir daher beim fortgeschrittenen Blasenkarzinom die radikale Cystektomie. Wenn die Blase entfernt wird, muss der Urin auf anderem Wege abgeleitet werden. Hierfür bieten wir unseren Patienten verschiedene Möglichkeiten an:
Patienten, denen die Belastung einer radikalen Entfernung der Blase nicht zugemutet werden kann, bieten wir eine Strahlentherapie der Harnblase an, die von der Abteilung für Strahlentherapie in Kooperation mit der Urologischen Klinik durchgeführt wird
Ist es bereits zu Fernmetastasen gekommen oder finden sich bei der radikalen Cystektomie Lymphknotenmetastasen, empfehlen wir eine Chemotherapie. Diese führen wir selbst oder in Kooperation mit der Onkologie der Klinik für Innere Medizin durch.
Wenn das Ziel der Behandlung eines fortgeschrittenen Blasenkarzinoms nicht mehr die Heilung vom Tumor sein kann, sondern die Linderung von Beschwerden und die Verbesserung der Lebensqualität, dann binden wir den Palliativdienst unseres Hauses in die Behandlung ein. Eine eigene Palliativstation im Friederikenstift ist dafür da, in so einer Behandlungssituation unseren Patienten ein Optimum an Lebensqualität trotz ihrer Tumorerkrankung zu bieten.