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Mit einem Lachen dem Alter trotzen

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Die Klinik Clowns Wilde Hilde und Anni von Rose

Klinik Clown Anni von Rose singt mit Patientin Anita G.

Klinik Clowns zu Besuch im Zentrum für Medizin im Alter

„Oooo sole miooooo….“ – sanfte Klänge von Ukulele und Tröte begleiten Sängerin Anita G. in der Gondel auf Ihrer Reise durch Venedig. Nur, dass die Gondel in diesem Fall ein Ergometer ist und Venedig der Flur der Station 14 im Zentrum für Medizin im Alter (ZMA). Aber für eine kurze Zeit ist das hier allen Beteiligten egal. Es ist Freitagnachmittag und wieder Zeit für die Klinik Clowns.

„Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist ein Lächeln“, lautet ein Zitat von Victor Borge. Die Wilde Hilde und Anni von Rose, die eigentlich Henriette Hansen und Norika Wacker heißen, kommen alle 14 Tage zu Besuch ins ZMA, um Patienten,deren Welt mit fortschreitendem Alter immer kleiner wird, ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern und ein wenig Lebensfreude in den Klinikalltag zu bringen.

Die Arbeit des Clowns im medizinisch, pflegerischen Kontext hat positive Auswirkungen auf Senioren. Hansen und Wacker sind beide staatlich anerkannte Clowns und seit 2010 in der Klinik-Clownerie, aber auch im Altenhilfebereich tätig. Vor allem die Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen setzt viel Feingefühl voraus.

Situationen, die mit Scham, Angst oder Trauer behaftet sind, verlieren durch die moralisch wertfreie Begegnung mit der Clownsfigur an Schwere. Unbefangenheit macht sich breit, sobald die beiden Clowns den Raum betreten. Mit ihrer fröhlichen Art, auf die Menschen zu zugehen, ist das Eis bei den Patienten binnen Sekunden gebrochen. Der beste Eisbrecher ist die Musik: bei Liedern, die jeder kennt, singen alle mit. Aber auch der Lieblings-Blues-Song, den ein älterer Herr spontan zum Besten gibt, wird von Norika Wacker alias Anni von Rose passend auf der Ukulele begleitet. Das Lied erinnert den Mann an seine Zeit in den USA. Fröhlich verlässt erden Ort des Geschehens. Ein paar Minuten später kann er sich schon nicht mehr an seinen Auftritt erinnern, er leidet an einer Demenz. Aber der Papierschmetterling,den er zum Dank für seine Darbietung von den Clowns bekommen hat, ziert seinen Rollator und zaubert ihm abermals ein Lächeln aufs Gesicht.

Eine wichtige Grundlage für die gute Arbeit der Clowns ist die Zusammenarbeit mit dem Pflege- und Betreuungspersonal.Die Klinik-Clowns im Zentrum für Medizin im Alter werden in ihrer Arbeit durch die Alltagsbegleiter betreut. Rita Rudzinski ist eine von ihnen. Sie weiß um die Sorgen und Nöte der Patienten, wer gerade etwas Aufheiterung vertragen kann. „Drei Wochen sind die Patienten im Schnitt bei uns“,erzählt die Alltagsbegleiterin. „Wir möchten jedem Patienten ermöglichen, mindestens einmal während seines Klinikaufenthaltes,den Klinik-Clowns zu begegnen.“

Das Engagement der Klinik Clowns wird durch Spenden finanziert.

 
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