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Schwesternschaft lädt Bedürftige zum Essen ins DIAKOVERE Friederikenstift ein

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Eine Einladung mit Tradition: Die Schwesternschaft kocht für Bedürftige, Foto: Marcel Domeier

Die Schwesternschaft des Ev. Diakoniewerk Friederikenstifts lud am Samstag, 18. Februar, im vierten Jahr in Folge die Gäste und haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden der ökumenischen Essensausgabe am Marstall zum gemeinsamen Mittagessen in das DIAKOVERE Friederikenstift ein. Mehr als 140 arme und bedürftige Menschen kamen zum Festmahl im Großen Saal des Krankenhauses. Serviert wurde passend zum kalten Februarwetter Deftiges: Currywurst mit Kartoffelsalat und Krautsalat. Abgerundet wurde das Mahl durch Schokoladenpudding als Dessert. „Unsere Gäste lieben Süßes“, verriet Schwester Sabine Ritter, Referentin der Schwesternschaft. Deswegen gebe es auch immer eine große Auswahl an Süßgetränken. Viele der Gäste kenne sie bereits aus den letzten Jahren.  „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass es sehr viele arme Menschen gibt, die kein Geld für tägliche Mahlzeiten haben. Und es werden immer mehr“, sagt Schwester Ritter weiter. Um die Gäste an diesem Tag besonders zu verwöhnen, wurden sie am Tisch bedient – so wie in einem richtigen Restaurant. Nicht selten hörte man dabei eine Vielzahl von tragischen Schicksalen, die die Gäste erleben mussten.

Viele der Gäste sind das erste Mal der Einladung im Friederikenstift gefolgt. Einer der Hauptgründe für ihren Besuch: Altersarmut. „Man merkt diesen Leuten einfach an, dass ihr Leben echt hart ist und jeder Tag für sie eine Herausforderung ist“, berichtet Isabelle Nowak, Leiterin der Ökumenischen Essensausgabe am Marstall, die an allen anderen Tagen im Jahr die Gäste mit einer warmen Mahlzeit versorgt.  Auch bedürftige Menschen aus Ost-Europa sind nun häufiger unter den Gästen der Essensausgabe, stellt Nowak fest.

Die Auszeit im DIAKOVERE Friederikenstift tut den Menschen, die oft schwere Schicksale plagen, gut. Pastor Dr. Friedrich Ley, Vorsteher der Schwesternschaft, war von dem Ambiente und der Vielzahl der Gästen überwältigt: „Es verläuft alles immer sehr friedlich, ohne Ärger und Stress. Man merkt den Gästen einfach an, dass sie alle nur überleben wollen und für jede helfende Hand und jede warme Mahlzeit unendlich dankbar sind.“

Die 21 Schwestern und Brüder boten gemäß ihrem Leitspruch nach Lukas 6, 36: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“,  für die bedürftigen Menschen ein genüssliches Mittagessen und die Chance, zumindest kurz sorglos und in guter Gesellschaft zu essen. Dafür wurden sie mit strahlenden Gesichtern belohnt. Finanziert wurde die Aktion von den Mitgliedbeiträgen der Schwesternschaft.

Die Schwesternschaft des Ev. Diakoniewerks Friederikenstift Hannover ist 1840 entstanden. Einige Frauen gründeten damals den „Frauenverein für Armen- und Krankenpflege“. Die Schwesternschaft ist bis heute eine moderne, lebendige, christliche Gemeinschaft von derzeit über 500 Frauen im Alter von 18 bis 99 Jahren. Sie tragen als Gemeinschaft in besonderer Weise Verantwortung für die Qualität der Pflege der Patienten im Friederikenstift und der Entwicklung der Schwesternschaft. In der Pflege der Armen und Kranken unserer Zeit sieht die Schwesternschaft eine konkrete Antwort auf die Herausforderung der christlichen Botschaft. Grundlegend ist hierbei, Diakonie mit einer professionellen Pflege zu verbinden.

 
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