Akutschmerzdienst der DIAKOVERE Krankenhäuser

In der Evolution hat Schmerz einen wichtigen Stellenwert; so signalisiert er dem Körper im Zusammenhang mit bedrohlichen Situationen, sich entweder via Fluchtverhalten einem schädigenden Reiz zu entziehen oder aber den Körper bis zur Genesung von einer Verletzung oder Erkrankung zu schonen.

Als Folge einer Operation ist Schmerz jedoch meistens kontraproduktiv, da er nicht nur als sehr unangenehm empfunden wird, sondern auch Komplikationen oder einen verlängerten Krankenhausaufenthalt bewirken kann.

Vor diesem Hintergrund wurde in den DIAKOVERE-Krankenhäusern in den letzten Jahren als Tochter des Interdisziplinären Schmerzmanagements der Akutschmerzdienst aufgebaut. Als Bestandteil der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerzmedizin im Friederikenstift und Henriettenstift sowie im Department Anästhesie und Intensivmedizin im Annastift wurde der Akutschmerzdienst gemäß der S3-Leitlinien zur Behandlung von Schmerzen im Rahmen von Operationen und nach Verletzungen konzipiert.

Jede*r Patient*in, der ode rdie im Annastift, Henriettenstift oder im Friederikenstift operiert wird, wird bereits vor der Operation über die Möglichkeiten der Schmerztherapie aufgeklärt. Hierbei wird die Schmerztherapie speziell auf die Patient*innen und seine geplante Operation abgestimmt.

Gute Besserung wünscht Ihnen das DIAKOVERE-Akutschmerzteam

Dies sind unsere „Pain Nurses“, speziell ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, die sich um die operierten Patient*innen und auch Gebärende mit Schmerzkatheter und entsprechender, transportabler Schmerzpumpen kümmern. Gemeinsam mit der Anästhesist*in betreuen sie diese Patient*innengruppe und erreichen so, dass die akuten Schmerzen so niedrig wie möglich sind.

Ärztliche Leitung Akutschmerzdienst


So messen wir den Schmerz

Mehrmals täglich werden Sie nach Ihrer aktuellen Schmerzsituation und Zufriedenheit gefragt. Zugrunde gelegt wird hierfür die sich auch international  bewährte Numerische Rating Skala ( NRS ), die von 0 – 10 zählt.

0 = kein Schmerz

10 = der größtmögliche vorstellbare Schmerz

Kinder ab 3 Jahre können ihre Schmerzen mit Hilfe der Smiley- Skala ausdrücken. Gern beziehen wir auch die Eltern mit ein in die Schmerzbeurteilung. 

Für kognitiv eingeschränkte Patienten, zum Beispiel Demenzerkrankte wird eine beobachtende Schmerzskala angewandt.

Zur Anwendung kommen je nach Situation unterschiedliche Therapieformen:

Nicht medikamentöse Schmerztherapie

Nicht medikamentöse Schmerztherapie ist in vielen Fällen eine sehr wirksame Methode, Schmerzen zu behandeln. Die Palette hierbei reicht von Lagerungstherapie, physikalischen Maßnahmen (Wärme-/Kältetherapie)bis zu Elektrostimulationstherapie (z.B. TENS). Hierbei besteht eine gute Kooperation mit der Physiotherapie unseres Hauses. Nicht zuletzt sind persönliche Gespräche und Beratung bezüglich Entspannungsmethoden ein wichtiger Bestandteil der Schmerztherapie

Schmerzmedikamente

Schmerzmedikamente in Tabletten- oder Tropfenform sind weiterhin ein fester Bestandteil der Schmerztherapie während und nach der Operation. Hierbei ist für jeden Patienten schon vor der Operation festgelegt, welche Medikamente er zu festen Zeiten erhält oder aber sich bei Bedarf von der zuständigen Pflegekraft einfordern darf.

Schmerzkatheter

Schmerzkatheter sind als modernes Therapieverfahren eine hocheffektive Möglichkeit, nach vielen operativen Eingriffen die Schmerzsituation zu optimieren.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten und Orte, Schmerzkatheter erfolgreich zu platzieren. Soll ein peripherer Nerv betäubt werden, so geschieht dies in der Regel vor der Operation durch den Anästhesisten nach enger Absprache mit dem Operateur. Hier kommt zum Aufsuchen des jeweiligen Nervengeflechts entweder ein Ultraschallgerät oder ein Nervenstimulator zum Einsatz.

Es können aber auch Katheter intraoperativ vom Chirurgen platziert werden. Durch diese Katheter werden dann kontinuierlich oder bolusweise mit Hilfe von speziellen Pumpen (s.u.) die entsprechenden Nerven mit Lokalanästhetika betäubt. So kann z.B. nach einer Schulteroperation der Patient viel früher schmerzarm bis –frei diese bewegen, was den Erfolg einer solchen Operation optimiert.

Weiter gibt es die Option, peridurale (rückenmarknahe) Katheter (PDK) zur Schmerztherapie während und nach der Operation zu legen. Hierbei wird entweder auf Höhe der Lenden oder Brustwirbelsäule unter örtlicher Betäubung vom Anästhesisten ein Katheter platziert, der dann mit Lokalanästhetika und Opiaten bestückt wird. Hierdurch kann zum einen eine sehr gute Schmerztherapie für den Patienten erzielt werden, aber auch Komplikationen wie Lungenentzündung, Thrombose oder Darmverschluss sind nachweislich deutlich seltener.

Schmerzpumpen

Schmerzpumpen werden auch für die Patienten-kontrollierte Analgesie (PCA) verwendet. Hierbei kann der Patient sich entweder selbst eine zuvor definierte Menge Lokalanästhetikum in einen Schmerzkatheter injizieren oder aber auch ein starkes Schmerzmittel (Opiat) intravenös verabreichen. Hierbei wird die Pumpe zuvor so eingestellt, dass keinerlei Schaden für den Patienten entstehen kann.


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