Die ambulante Untersuchung in der Ambulanz der Psychosomatischen Klinik hat das Ziel, eine ausführliche Erhebung der Beschwerden sowohl im körperlichen als auch im psychischen Bereich vorzunehmen. Berücksichtigt werden Anamnese und Verlauf der Beschwerden, die subjektive Bedeutung dieser Beschwerden für die Patient*innen, Einschränkung der Lebensqualität, die aktuelle Lebenssituation als auch die Biografie. Zusätzlich relevant sind alle Behandlungen, die im medizinischen Bereich bisher durchgeführt wurden: Krankenhausaufenthalte und Operationen sowie ambulante Behandlungen und Untersuchungen. Ebenso relevant sind Medikamente, die aktuell eingenommen werden, deren Wirkung sowie Unverträglichkeiten von bereits eingenommen und wieder abgesetzten Medikamenten. Es werden Arztbriefe und Befunde der letzten Jahre berücksichtigt. Dies alles zusammen dient der sorgfältigen Diagnostik, die nach Beratung in eine Therapieempfehlung mündet. Patient*innen erhalten von uns vielfältige Informationen über das Krankheitsbild und die Behandlungsmöglichkeiten sowie die Risiken einer Behandlung und Patient*innen werden in den Entscheidungsprozess mit einbezogen (charged decision making). Für die Erstuntersuchung werden ein bis zwei Stunden benötigt.
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Die stationäre und tagesklinische psychosomatisch-psychotherapeutische Behandlung ist durch den multidisziplinären Ansatz, d. h. durch die Zusammenführung unterschiedlicher Therapieverfahren für eine Behandlungsdauer von durchschnittlich 4 bis 8 Wochen gekennzeichnet.
Hauptaufgabe der stationären psychosomatisch-psychotherapeutischen Behandlung ist es, mit dem betroffenen Patient*innen gemeinsam Probleme, die die schwere Symptomatik oder eine Lebenskrise ausgelöst haben, sichtbar werden zu lassen und zu bearbeiten.
Während der stationären psychosomatischen Behandlung werden tiefenpsychologische Ansätze mit verhaltenstherapeutischen und systemischen sowie spezialtherapeutischen Ansätzen integriert und kombiniert. Sowohl eine beziehungsorientierte Vorgehensweise als auch symptomzentrierte und übende Vorgehensweisen werden verwendet.
Von besonderer Bedeutung im Behandlungsangebot sind die spezialtherapeutischen Angebote: körperorientierte Therapieansätze, nonverbale imaginativen Ansätze, ökotrophologische sowie musiktherapeutische und maltherapeutische Ansätze.
Die Klinik arbeitet nach einem schulenübergreifenden Konzept, welches sich an den individuellen Bedürfnissen des/der Patient*in orientiert und tiefenpsychologische, verhaltenstherapeutische sowie systemische Therapiekonzepte verknüpft. Hinzu kommt eine sorgfältige medizinische Abklärung und ggf. Behandlung von somatischen Beschwerden. Die Therapieprogramme sind störungsspezifisch ausgerichtet. Zum Therapieprogramm gehören:
Bei Bedarf werden Belastungserprobungen im häuslichen oder beruflichen Umfeld durchgeführt.
Im Anschluss an den stationären oder tagesklinischen Aufenthalt wird eine wöchentlich stattfindende Nachbetreuungsgruppe angeboten im Zeitraum der Wartezeit auf einen ggf. empfohlenen ambulanten Psychotherapieplatz oder andere Weiterbehandlungen.
Der psychosomatische Behandlungsansatz ist multimodal, so dass verschiedene therapeutische Techniken es dem/der Patient*in erlauben, einen verbalen und nonverbalen Zugang zu seinen Beschwerden zu erarbeiten.
Folgende Elemente werden u.a. einbezogen:
Zusatzleistungen für Privatpatient*innen im therapeutischen Bereich:
Die Einzeltherapie findet 3x pro Woche a 50 min statt. Zusätzlich erhalten Privatpatient*innen bei Indikation neben der Gruppenbehandlung in Musik- und Körpertherapie beide Therapieformen in Einzeltherapie neben Physiotherapeutischen Angeboten. Zusätzliche Angebote durch die Chefärztin.
Neben der Ambulanz und der stationären und teilstationären psychosomatischen Versorgung ist die Zusammenarbeit mit den weiteren Kliniken des DIAKOVERE Henriettenstifts im Rahmen eines Konsil- und Liaisondienstes sowie eines psychoonkologischen Dienstes hoch bedeutsam und stellt eine wichtige Aufgabe der Mitarbeiter der psychosomatischen Klinik dar. Dabei können Patient*innen anderer Kliniken neben der erforderlichen körperlichen Diagnostik und Therapie psychosomatisch durch Mitarbeiter des psychosomatischen Konsildienstes begleitet werden. Es handelt sich dabei vor allem um Patient*innen mit körperlichen schweren Erkrankungen, die für die Betroffenen zu einer einschneidenden Lebensveränderung geführt haben mit Beeinträchtigung der Stimmung, der familiären, sozialen und beruflichen Kompetenzen.