Was ist Nuklearmedizin?

Die Nuklearmedizin verwendet schwach radioaktive, ungefährliche Arzneimittel in einer sehr niedrigen Dosis zur Stoffwechseldiagnostik, aber auch zur Behandlung in entsprechend höherer Dosis.

Diese strahlenden, meist flüssigen Substanzen bestehen aus einem Radioisotop, also einem radioaktiven Teilchen mit kurzer Halbwert- und Strahlungszeit und meist einem zweiten Bestandteil, der an einen bestimmten Zelltyp im Körper bindet. Dieser zweite spezifische Bestandteil sorgt dafür, dass das Radioisotop über die Blutbahn, Nahrungsaufnahme oder Atemluft im Körper genau dorthin gelangt, wo es normalerweise gebraucht wird, oder wo es gezielt ein Organ bestrahlen soll und damit bestimmte Stoffwechselvorgänge sichtbar macht.

Ein Beispiel: Tumorzellen haben einen erhöhten Traubenzuckerverbrauch, so dass in der Krebsdiagnostik mit einem Gamma- oder Positronenstrahler markierte Traubenzucker-moleküle verwendet werden, um die energiehungrigen Tumorzellen aufzuspüren. Dieses Prinzip lässt sich für die bildgebende Diagnostik von vielen Krankheiten nutzen, sofern spezifische oben genannte Radiopharmaka vorhanden sind, die den Stoffwechsel des kranken Organs markieren.

Die Bilder (Szintigramme) werden mit speziellen Untersuchungsgeräten (Gammakameras) gemacht. Diese Geräte können die vom Körper ausgehenden Gammastrahlen sehen und - ähnlich wie in einem Röntgenbild - krankhafte Prozesse abbilden. Beim Röntgen, z.B. bei der CT-Diagnostik, werden jedoch Strahlen von außen durch den Körper geschickt. Die Strahlenbelastung der Nuklearmedizin ist meist geringer als beim Röntgen und ergänzt in vielen Fällen die dort erhaltene anatomische Information, in idealer Weise indem Anatomie und Funktion verglichen werden.

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