Pflege auf der Stroke Unit (Schlaganfall-Spezialstation)

Bei Symptomen mit Verdacht auf einen Schlaganfall ist schnelles ärztliches Handeln wichtig. Deshalb wurden in einigen Krankenhäusern Spezialstationen zur Behandlung von Schlaganfällen eingerichtet: Die „Stroke Units". Diese Station bietet eine besonders intensive Betreuung von Patienten mit akutem Schlaganfall, wie sie auf einer Normalstation nicht gewährleistet werden kann.

In der Akutphase des Schlaganfalls ist der Krankheitsverlauf meist noch instabil und beeinflussbar, es gilt also das Motto „Time is brain“ und es ist wichtig die richtige Diagnostik und Therapie schnell einzuleiten, wie z.B. die medikamentöse Lysetherapie. Auf der Schlaganfallstation arbeitet ein speziell ausgebildetes Team aus ärztlichen und pflegerischem Personal zusammen mit Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten und Sozialarbeitern. Zusammen sind wir auf die Versorgung von neurologisch erkrankten Patienten spezialisiert

Die Schlaganfallstation hat im Wesentlichen folgende Aufgaben:

  • Die unmittelbare Diagnostik des Schlaganfalls als Voraussetzung für eine gezielte Therapie
  • Die kontinuierliche Überwachung von Blutdruck, EKG, Sauerstoffgehalt im Blut, Atemfrequenz, Blutzucker und Temperatur durch spezielle Geräte (Monitoring). (Regelmäßig können Kontrollen des Blutflusses der zum Hirn führenden Gefäße durchgeführt werden.)
  • Rasche, gezielte, medikamentöse Behandlung. (In den ersten vier Stunden nach einem Schlaganfall kann mit einer starken Blutverdünnung ein verschlossenes Gefäß wieder eröffnet werden: Lysetherapie.)
  • Frühzeitige Krankengymnastik, Ergo- und Sprachtherapie
  • Die kollegiale Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen der Klinik: Durch den Kardiologen erfolgt unmittelbar eine intensive Untersuchung des Herzens. Ggf. muss auch die Indikation zu einer neuro- oder gefäßchirurgischen Operation gestellt werden.

Grundlage unserer pflegerischen Versorgung der Patienten ist das „Bobath- Konzept“. Berta Bobath war eine Krankengymnastin in den 1940er Jahren. Sie hat neurologische Patienten beobachtet und ein spezielles Konzept entwickelt, bei dem Patienten mit einer Hirnschädigung Bewegungsabläufe und Körperhaltung wieder erlernen können. Die Grundelemente hierfür sind: Wahrnehmungsförderung, Normalisierung der Muskelspannung, sowie die Förderung der normalen Bewegungsabläufe bei gelähmten Menschen. Das Pflegepersonal der Stroke Unit pflegt, mobilisiert und bewegt die Patienten nach dem Bobath-Konzept.  Hier knüpft noch weitere Teile unseres Teams mit an, welches aus Physiotherapeuten, einer Ergotherapeutin, sowie Logopädie (Sprach/ Schlucktherapeutin) besteht.

Zusätzlich ist die Pflege für die kontinuierliche Überwachung der Vitalparameter zuständig. Wir überwachen: das Herz (Herzschlag), den Herzrhythmus, die Atmung und die Sauerstoffsättigung im Blut, den Blutdruck, den Blutzucker und die Temperatur. Dies erfordert ein kontinuierliches Monitoring.  Darüber hinaus unterstützen wir das ärztliche Team, in dem die Pflegekräfte z.B. das Anlegen von Venenverweilkanülen, nasogastralen Sonden und Blutabnahmen übernehmen.

Regelmäßig nehmen die Pflegefachpersonen an internen und externen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten teil, wie z. B. die Fachqualifikation für die Stroke Unit. In dieser speziellen Weiterbildung wird notwendiges Fachwissen vermittelt und vertieft.

Die Pflegerinnen und Pfleger betreuen und begleiten rund 2000 Menschen im Jahr, auf zwei Stroke Units der beiden Neurologischen Kliniken mit insgesamt 18 Betten. Beide Stroke Units an den Standorten DIAKOVERE Henriettenstift und Friederikenstift sind als regionale „Stroke Unit“ Re-Zertifiziert wurden.

 
zu unseren Spendenprojekten