Die Operation

Abhängig von der Größe und Art des Eingriffs,Ihrer Gesundheit und weiteren Faktoren wird mitIhnen besprochen, ob die Operation ambulant oderstationär vorgenommen wird. Sollte die Operationim Rahmen eines stationären Aufenthaltes durchgeführtwerden, erfolgt die Aufnahme in der Regelam Vortag der Operation.


Die ambulante Operation

Bei einer ambulant durchgeführten Operation kommen Sie am Morgen bzw. Tag der Operation in das Ambulante Operationszentrum und können nach Abklingen der Narkose das Krankenhaus wieder verlassen. Ihre Operation wird im Ambulanten Operationszentrum (AOZ) im DIAKOVERE Annastift Hannover vorgenommen. Die nötigen Operationsvorbereitungen bzw. Informations-und Aufklärungsgespräche zur Operation werden vor Ihrem Operationstermin bereits im Ambulanten Operationszentrum durchgeführt. An diesem Tag wird Ihnen auch mitgeteilt, zu welcher Uhrzeit Ihre ambulante Operation stattfinden wird.

Für die Fahrt zur ambulanten Operation sollten Sie nicht selbst mit dem Auto kommen.Aus Gründen der Patientensicherheit darf nach einer Narkose, gleich welcher Art, für 24 Stunden kein Fahrzeug geführt oder eine Maschine bedient werden.Auch dann nicht, wenn man sich sofort nach der Operation topfit fühlt. Aus diesem Grunde sollten Sie für sich einen Nachhausetransport (am besten mit dem Auto) organisieren. Selbstverständlich darf sich jeder Patient nach der für ihn naturgemäß aufregenden Operation und vielleicht vorausgegangenen schlaflosen Nacht in unserem Operationszentrum ausschlafen, bis er abgeholt wird.

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Was erwartet mich nach der Operation?

Die Wundheilung

Wurde die Operationswunde mit einem Hautfaden verschlossen, sollte sie am 14. Tag nach der Operation durch einen weiterbehandelnden Arzt entfernt werden. Bemerken Sie im Bereich der Wunde auffällige Veränderungen, z. B. Schwellungen,Rötungen oder ein Nässen der Wunde, so sollten Sie die Wunde von einem Arzt kontrollieren lassen.Schonen Sie bis dahin den operierten Fuß, lagern Sie ihn hoch und kühlen Sie ihn mit Eispackungen(diese allerdings NICHT direkt auf die Haut legen).

Schwellneigung

Nach der Operation kann im Bereich des operierten Fußes eine Schwellung auftreten. Dieser Schwellung sollten Sie mit einer Lymphdrainagenbehandlung entgegenwirken. Hierzu stellen wir Ihnen gerne bereits nach der Operation ein Rezept aus. Sollten Sie eine Schwellung bemerken,reduzieren Sie auch die Belastung, schonen Sieden operierten Fuß und lagern Sie ihn hoch. Diese Schwellungen können durchaus einige Wochen nach dem operativen Eingriff auftreten. Nur sehr selten halten sie mehrere Monate nach dem Eingriff an. Das Tragen von engem Schuhwerk kann für diese Zeit Probleme bereiten, alte ausgetretene Schuhe oder Sandalen sind dann hilfreich. Auf jeden Fall sollten Sie bei Unsicherheit bei Ihrem weiterbehandelnden Arzt oder uns vorstellig werden.

Krankengymnastik

Eine krankengymnastische Übungsbehandlung zur Mobilisation der operierten und nicht operierten Fußgelenke ist nach der Operation von großer Bedeutung. Nach vielen Operationen im Bereich des Fußes empfehlen wir bereits am ersten Tag nach der Operation die passive Mobilisation dieser Gelenke. Das genaue Übungsprogramm legen wir nach der Operation individuell für jeden Patienten fest und stellen entsprechende Rezepte aus. Um Ihnen einen Eindruck von möglichen Übungen vor und nach der Operation zu zeigen, haben wir im Kapitel „Die Physiotherapie“ einige Übungen zusammengestellt.

Metallimplantate

Bei verschiedenen operativen Eingriffen haben wir zur Korrektur der vorhandenen Fehlstellung unter anderem Metallschrauben, Platten oder Drähte eingebracht. In der Regel werden Metallschrauben verwendet, die aus Titan bestehen und im Knochen nahezu vollständig versenkt werden oder einen sehr kleinen Schraubenkopf haben, sodass unter normalen täglichen Belastungen keine Druckbeschwerden entstehen können. Sie müssen daher nicht entfernt werden. Bei einigen wenigen operativen Eingriffen müssen wir Schrauben und Drähte verwenden, die einen größeren Schraubenkopf besitzen und gelegentlich nach Wiederaufnahme der alltäglichen Belastung Druckprobleme im Schuh bereiten können. In solchen Fällen kann in örtlicher Betäubung mit einem kleinen Hautschnitt diese Schraube wieder problemlos entfernt werden. Bei Drähten, die herausstehen, werden wir Ihnen im Entlassungsbrief explizit die weitere Behandlung bzw. den Zeitpunkt zur Entfernung benennen.


Belastbarkeit

Nach der Operation werden Sie festgestellt haben,dass der Wundschmerz relativ rasch abgeklungen ist. Bis auf wenige Ausnahmefälle haben Sie bereits am ersten Tag nach der Operation mit der Belastung des Fußes begonnen. Sollten Sie einen Verbandschuh erhalten haben, können Sie in den nächsten sechs Wochen den operierten Fuß damit belasten.In dieser Zeit sollten Sie unbedingt vermeiden, ohne den Verbandschuh zu gehen, da dieser Schuh für die Stabilität des operierten Knochens erforderlich ist. Abhängig von der Art des gewählten Eingriffes verordnen wir gelegentlich einen Unterschenkelgipsverband. Auch dieser sollte je nach im Entlassungsbrief genanntem Zeitraum getragen werden. Wenn Sie, nachdem der Gipsverband angelegt wurde, ein Druck- oder ein Engegefühl verspüren und dieses auch nach dem Hochlagern des Beines nicht abklingt,so müssen Sie diesen Gips entweder von uns oder Ihrem behandelnden Arzt kontrollieren lassen.

Beschwerdedauer

Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass Beschwerden auch 6–8 Wochen nach der Operation bestehen können. Hierzu zählen – wie bereits erwähnt – Schwellungen, Hitzegefühl oder auch Belastungsschmerzen. Sollten Sie nach diesem Zeitraum noch unter starken Beschwerden leiden oder diese sich im Verlauf sogar verstärken, so sollten Sie den Fuß unbedingt von uns oder Ihrem behandelnden Arzt kontrollieren lassen. Zusätzliche Hilfsmittel wie Gehstützen sind in dieser Zeit, in der Sie den Verbandschuh oder Unterschenkelgipsverband tragen müssen, nur dann erforderlich, wenn sie von uns ausdrücklich empfohlen werden.

Verbände, Schienen und Zwischenzehenkeile

Der Fuß ist zum Ende der Operation mit einemVerband versorgt worden, der die operierten Zehenin der korrigierten Stellung halten soll. Dieser sogenannte Redressionsverband sollte über den Abschlussder Wundheilung hinaus angelegt werden,da durch diesen eine korrekte Stellung der Zehengewährleistet und für Sie ein optimales Operationsergebniserreicht wird. Der Verband sollte, abhängigvon dem Wundheilungsverlauf, jeweils nacheinigen Tagen erneuert werden. Dieser elastischeVerband sollte keinesfalls durch einen leichtenMullbindenverband oder ein Pflaster ersetzt werden.Nach Abnahme der redressierenden Verbändesollte für den Zeitraum von drei Monaten nachder Operation tagsüber im Schuh ein Zwischenzehenpolstergetragen werden, nachts solltenSie eine Hallux-valgus-Nachtschiene tragen, dieentweder von uns bereits rezeptiert oder von Ihremweiterbehandelnden Arzt verordnet wird.

Einfaches Anlegen der Nachtlagerungsschiene nach einer Hallux-valgus-Operation


Thromboseprophylaxe

In den Fällen, in denen eine komplette oder teilweise Entlastung des Fußes notwendig ist, sollte eine Thromboseprophylaxe durchgeführt werden.Wir empfehlen Ihnen in dieser Zeit, in der Sie den Fuß nicht voll belasten dürfen, Heparin, Fraxiparin,Monoembolex oder andere, niedermolekulare Heparine täglich zu spritzen. Des Weiteren sollten Sie(wenn ausdrücklich im Entlassungsbrief verordnet)die Kompressionsstrümpfe tragen und sich möglichst viel bewegen.

Einlagenversorgung

Sollten Sie vor der Operation Einlagen getragen haben, so wäre nach einigen Wochen zu klären,ob eine erneute Verordnung von Einlagen notwendig ist. Dies kann durch Ihren weiterbehandelnden Arzt oder durch unser Team im Rahmen der Sprechstunde erfolgen.

Geduld

Schwellneigung und Bewegungseinschränkungen können mehrere Wochen nach der Operation bestehen bleiben. Genaue Zeiträume, wie lange der Fuß anschwellen kann, sind aufgrund individueller Unterschiede nur schwer vorauszusehen. Lymphdrainagen und Krankengymnastik können diesen Zeitraum abkürzen.Das Tragen von normalen Konfektionsschuhen richtet sich danach, wann der Fuß dauerhaft abgeschwollen ist. Durch die Vielzahl unterschiedlicher Operationstechniken ist der direkte Vergleich der Verläufe nach einer Operation mit anderen Patienten in den meisten Fällen nicht möglich. Sollten Sie unsicher sein und weitere Fragen zur Behandlung haben,wenden Sie sich vertrauensvoll an den nachbehandelnden Arzt oder rufen Sie in unserer Klinik an und vereinbaren Sie einen Termin zur Kontrolluntersuchung.Es können nicht alle Möglichkeiten eines Verlaufes nach einer Operation vorhergesehen werden. Falls Sie die aufgeführten Empfehlungen und Vorkehrungen beachten und durchführen,tun Sie bereits das von Ihrer Seite Mögliche für einen komplikationsfreien Verlauf. Sie haben so die besten Aussichten auf einen guten Erfolg.

Zehenzügelnde Verbandstechnik nach einer Hallux-valgus-Operation

Mit einer 4 cm x 5 m vollelastischen Binde von innen beginnend wickeln. Die Großzehe nach innen abspreizen und in diese Richtung zügeln. Den Wickelvorgang mehrmals wiederholen. Redressierende Verbände für insgesamt vier Wochen durchführen und regelmäßig wechseln. Nachfolgend die Hallux-valgus-Nachtlagerungsschiene für drei Monate nachts tragen.


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