Die Physiotherapie

Wehret den Anfängen

Obwohl unsere Füße uns im Laufe des Lebensimmens weit tragen, behandeln wir sie meist nichtso sorgfältig, wie sie es verdienen. UngeeignetesSchuhwerk kann beispielsweise zu Fußbeschwerdenführen. Eine regelmäßige Gymnastik ist deshalbauch bei gesunden Füßen ein gutes Mittelzur Vorbeugung gegen Fußschmerzen. Nach demPrinzip „die Funktion formt die Struktur“ ist jedesTraining der Muskulatur, welches das so genannteLängs- und Quergewölbe unterstützt, sinnvoll.

Die Vermeidung einer Operation

Extreme Dehnungen können zu krankhaften Veränderungendes Fußes beitragen. Der Fuß „leiert“nach und nach im wahrsten Sinne des Wortes aus.Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Fußgymnastik,die dieser Entwicklung entgegenwirken.Eine Übung ist das Ausprobieren von verschiedenen Gangarten. Man geht dabei abwechselndauf den Zehenspitzen, danach auf den Fersen undspäter einige Schritte auf dem Innen- bzw. Außenranddes Fußes. Als weitere Variante können Sieauf dem Boden liegende Dinge, wie z. B. ein Handtuch,mit den Zehen greifen und zu sich heranziehen.Auch Bewegungen mit allen Zehen im Sinneeines „Klavierspielens“ oder aber das sanfte Zieheneinzelner Zehen vom Körper weg, sind währendeiner entspannten Sitzhaltung leicht durchführbar.

Nach der Operation

Um ein bestmögliches Operationsergebnis zuerreichen, ist nach einer Operation ein gezieltesÜbungsprogramm notwendig. Je nach Art derdurchgeführten Operation werden die Zehenmobilisiert und die Fußmuskulatur gekräftigt.Die Abteilung für Physiotherapie möchte Ihnenmit dieser Broschüre beispielhaft Übungenvorstellen, die Sie zu Hause selbstständig ausführenkönnen. Den Beginn und das AusmaßIhres Übungsprogramms besprechen Sie bittemit Ihrem behandelnden Arzt.


Phase der Ruhigstellung – Lagerung

Legen Sie den operierten Fuß in der ersten Wochenach der Operation zunächst konsequent hoch.Die Lage sollte dabei möglichst über die HöheIhres Herzens hinausgehen, um Schwellungenvorzubeugen.Bitte besprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arztdie Dauer der Ruhigstellung.

Thromboseprophylaxe und Stoffwechselanregung

  1. Bewegen Sie beide Füße gleichzeitig im Sprunggelenk
  2. Ziehen Sie die Fußspitzen abwechselnd zur Nase und strecken Sie sie anschließend lang nach vorn bzw. unten.
  1. Strecken Sie ihre Beine lang aus
  2. Ziehen Sie Ihre Fußspitzen in Richtung Nase, drücken Sie Ihre Knie nach unten und spannen Sie Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur an.
  3. Halten Sie die Spannung ca. 2-3 Atemzüge, anschließend von oben nach unten langsam entspannen.
  4. 4-5 Wiederholungen.
  1. Ziehen Sie die Fußspitze eines Fußes in Richtung Nase.
  2. Beugen Sie das Bein im Knie- und Hüftgelenk an und ziehen Sie es an sich heran.

4. Strecken Sie anschließend die Fußspitze nach unten.
5. Strecken Sie das Bein im Knie-und Hüftgelenk und legen Sie das Bein wieder ab.
6. Führen Sie die Übung wechselseitig 5-10 mal durch.


Nach oben

Passive Maßnahmen

Bitte führen Sie diese Übungen nur nach Absprache mit Ihrem behandelnden Arzt aus. ACHTUNG!
Nicht bei gelenkversteifendenOperationen!

Eigenmobilisation der Zehen zur Verbesserung der Beweglichkeit

Schmerzlindernde entlastende Traktion des Großzehengrundgelenkes

➊ Fassen Sie mit Daumen und Zeigefinger beider Hände möglichst gelenknah.
➋ Fixieren Sie mit der einen Hand (Kreuz) das Gelenk.
➌ Stellen Sie das Gelenk in leichter Beugung ein.
➍ Üben Sie mit der anderen Hand (Pfeil) einen leichten Zug der Großzehe vomKörper weg aus.
➎ Halten Sie den Zug ca. 40 Sekunden, gehen Sie anschließend etwas zurück,danach bitte eine Pause von ca. 10 Sekunden vornehmen.

Eigenmobilisation des Großzehengrundgelenkes (GGG) in Streckung (Hallux rigidus)

➊ Fassen Sie mit Daumen und Zeigefinger beider Hände möglichst gelenknah.
➋ Fixieren Sie mit der einen Hand (Kreuz) das Gelenk.
➌ Bewegen Sie mit der anderen Hand (Pfeil) unter leichtem Zugdie Großzehe in Richtung Fußrücken.

Eigenmobilisation des GGGs in die Korrekturstellung (Halux valgus)

➊ Fassen Sie mit Daumen und Zeigefinger beider Hände möglichst gelenknah.
➋ Fixieren Sie mit der einen Hand (Kreuz) das Gelenk.
➌ Bewegen Sie mit der anderen Hand (Pfeil) unter leichtem Zugdie Großzehe in Richtung Körpermitte.

Schmerzlindernde und entlastende Traktion der Zehenmittelgelenke (z.B. bei Operation nach Weil)

➊ Fassen Sie mit Daumen und Zeigefinger beider Hände möglichst gelenknah.
➋ Fixieren Sie mit der einen Hand (Kreuz) das Gelenk.
➌ Üben Sie mit der anderen Hand (Pfeil) einen leichten Zug der Zehevom Körper weg aus.
➍ Halten Sie den Zug ca. 40 Sekunden, nehmen Sie anschließend den Zugetwas zurück, danach bitte eine Pause von ca. 10 Sekunden vornehmen.

Dehnung des langen Großzehenstreckers

➊ Fixieren Sie mit einer Hand (Kreuz) den Mittelfuß.
➋ Fassen Sie mit der anderen Hand (Pfeil) das Großzehengrundgelenkund bewegen Sie die Großzehe nach unten in Richtung Fußsohle.
➌ Halten Sie die Dehnung einige Sekunden lang.

Alle Übungen dieser Seite: 5–6 Wiederholungen.

Aktivierung des Quergewölbes

➊ Setzen Sie Ihre Handballen direkt unterhalb der Zehen am Fußrückenan.
➋ Legen Sie Ihre Fingerspitzen direkt unterhalb der Zehen an denKöpfchen der Mittelfußknochen an.
➌ Dehnen Sie das Quergewölbe C-förmig auf.
➍ Halten Sie die Dehnung einige Sekunden, mehrmals wiederholen.

Aktivierung des Längsgewölbes

➊ Legen Sie Ihren operierten Fuß über das andere Bein.
➋ Fixieren Sie Ihre Ferse mit der einen Hand und den Vorfußmit der anderen Hand.
➌ Führen Sie eine leichte Verschraubungsbewegung durch, indem Siedie Ferse zum Körper hin- und den Vorfuß vom Körper wegbewegen.
➍ Wiederholen Sie die Bewegungmehrmals.

Entspannung der Zehenbeuger

➊ Setzen Sie die Fußsohle des operiertenFußes auf einen Igel-/Tennisball.
➋ Rollen Sie den Fuß gleichmäßig vorund zurück, mehrmals wiederholen.


Nach oben

Aktive Maßnahmen

Bitte besprechen Sie die Übungen "Aktive Maßnahmen" mit ihrem Arzt oder Therapeuten.

Symmetrischer Zehenstand zur Verbesserung der Beweglichkeit und Kräftigung der Fußmuskulatur

➊ Stützen Sie sichmit beidenHänden z. B. aneiner Wand ab.
➋ Drücken Sie sichgleichmäßig aufIhren Vorfüßennach oben.
➌ Zehenstandkurz halten undFersen danachlangsam wiederabsenken,
    5–10mal wiederholen.

Aufallschritt zur Verbesserung der Beweglichkeit (möglichst mit Stoppersocken ausführen)

➊ Stützen Sie sich mit beiden Händen z. B.an einer Wand ab.
➋ Setzen Sie den operierten Fuß nach hintenin eine Schrittstellung.
➌ Beugen Sie beide Kniegelenke an.
➍ Heben Sie die Ferse des operierten Fußes anund verlagern Sie ihr Gewicht auf den Vorfuß.
➎ Position kurz halten, 5–10mal wiederholen.

Fußbelastungspunkte erarbeiten, um das Längs- und Quergewölbe des Fußes zu aktivieren

➊ Setzen Sie sich auf einen Stuhl.
➋ Stellen Sie Ihre Füße hüftbreit auf, die Kniezeigen über den zweiten Zehenstrahl.
➌ Versuchen Sie nacheinander den äußerenFersenrand, den Kleinzehenballen und denGroßzehenballen    zu belasten.
➍ Belasten Sie alle drei Punkte gleichmäßig.
➎ Halten Sie die Belastung einige Sekunden undentspannen Sie anschließend die Füße wieder.

➊ Ausgangsstellung wie oben.
➋ Befestigen Sieein Therabandum Ihre Knie und spannen Sie die Kniegelenke leicht nach außen,halten Sie dieSpannung.
➌ Versuchen Sie erneut die Belastungspunkte zu aktivieren.
➍ Belastung einige Sekunden halten.
➎ Füße wieder entspannenund Spannung des Therabandes lösen.
➏ Beide Übungen 5–10mal wiederholen.


Nach oben

Gehen mit Unterarmstützen

(Nur nach solchen Operationen, bei denen eineTeilbelastung erforderlich ist!)

Bringen Sie beide Stützen gleichzeitig schulterbreitnach vorn. Setzen Sie den operierten Fuß auf Höheder Stützen nach vorn. Fangen Sie Ihr Körpergewichtüber die Arme ab und entlasten Sie den Fuß.Überholen Sie danach mit dem nicht operiertenFuß und übertragen Sie Ihr Gewicht. Anschließenderneut beide Stützen gleichzeitig nach vorn setzen.

Treppe abwärts

Setzen Sie beide Stützen eine Stufe nach unten.Fangen Sie Ihr Körpergewicht über die Stützenab und setzen Sie den operierten Fuß eine Stufenach unten. Setzen Sie anschließend den nichtoperierten Fuß auf die gleiche Stufe. Verfahren SieStufe für Stufe auf die gleiche Weise.

Treppe aufwärts

Setzen Sie Ihren nicht operierten Fuß eine Stufenach oben. Drücken Sie sich mit den Stützen abund ziehen Sie den operierten Fuß auf die Stufehoch. Verfahren Sie Stufe für Stufe auf die gleicheWeise.

Das Anlegen eines Verbandschuhs.


Nach oben

 
zu unseren Spendenprojekten