DIAKOVERE baut trotz herausfordernder Marktbedingungen an seiner Zukunft, investiert auch in 2024 ca. 35 Millionen Euro. Damit wächst Niedersachsens größtes frei gemeinnütziges Sozial- und Gesundheitsunternehmen weiter: DIAKOVERE hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem um mehr als 16 Millionen auf ca. 423 Millionen Euro (Vorjahr 407 Millionen Euro) gestiegenen Jahresergebnis abgeschlossen. Dabei ist das Defizit nur leicht gestiegen auf rund 7,2 Millionen Euro (Vorjahr 6,6 Millionen Euro). „Wir sind auf Wachstumskurs, aber das wirtschaftliche und politische Umfeld in unserer Branche ist zunehmend herausfordernd“, so Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hans Ulrich Anke.
Gerade in mehr als schwierigen Rahmenbedingungen sei es umso wichtiger, für verlässliche Angebote zu kämpfen, bei denen der Mensch mit seinen Bedürfnissen von der Geburt bis zum Sterben im Mittelpunkt steht. Durch Jahrhunderte hindurch habe sich DIAKOVERE mit der diakonischen Arbeit von Annastift, Friederikenstift und Henriettenstift als Träger in der ganzen Bandbreite von Kranken-, Behinderten-, Alten- und Jugendhilfe sowie den vielen anderen Hilfsangeboten bewährt. „Das soll auch so bleiben. Deshalb stemmen wir uns mit großem Engagement gegen einen Markt, der es freigemeinnützigen Unternehmen immer schwerer macht“, so Anke.
„Wir entwickeln unser Unternehmen stetig weiter und positionieren uns zukunftssicher, gleichzeitig unterstreichen wir als Konzern unsere langfristige Verantwortung für die regionale Gesundheitsversorgung – und das ohne strukturelle Co-Finanzierung, wie sie andere Träger erhalten“, sagt auch Stefan David, Vorsitzender der Geschäftsführung.
Ein Baustein: DIAKOVERE HENRIKE, das gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendkrankenhaus AUF DER BULT entwickelte Mutter-Kind-Zentrum, ist nun in Betrieb. HENRIKE ist, gerechnet auf die zu erwartenden Geburtenzahlen für ein einzelnes Gebäude, sogar Deutschlands größtes Perinatalzentrum.
Sorgen macht die allgemeine Wirtschaftslage: Gerade für Krankenhäuser hat sich diese in den letzten Jahren erheblich verschlechtert. Im Jahr 2024 verzeichnen ca. 80 Prozent aller Träger in Niedersachsen ein negatives Jahresergebnis. Bei DIAKOVERE schließt dieser Unternehmensteil mit einem Defizit von 7,9 Millionen Euro ab. Hauptursachen dafür sind gestiegene Personal- und Sachkosten, insbesondere durch Inflation und erhöhte Energiepreise. David: „Staatliche Vergütungen kompensieren die Mehrkosten nicht einmal annähernd ausreichend.“
Auch Davids Kollege Prof. Dr. Thomas Moesta, Medizinischer Geschäftsführer und Co-Vorsitzender der Konzern-Geschäftsführung, appelliert an die Politik, dass Gemeinnützigkeit verlässliche Finanzierung braucht: „Gesundheit darf keine Defizitbranche sein, Gemeinnützigkeit braucht faire Rahmenbedingungen“, so Moesta; die strukturelle Benachteiligung von freigemeinnützigen Häuser müsse dringend ausgeglichen werden. Das gelte besonders vor dem Hintergrund, dass die beschlossenen Reformen noch nicht ausgeplant seien und ohnehin erst 2027 finanziell wirksam würden, bis dahin fehle eine Überbrückungsfinanzierung.
Ein zentrales Thema bleibt, gute Fachkräfte zu gewinnen. DIAKOVERE hat deshalb 2024 weiter in Ausbildungs- und Qualifizierungsangebote investiert, darüber hinaus wurden internationale Anwerbungsinitiativen gestärkt, um den Bedarf auch strukturell anzugehen. „Unsere Mitarbeitenden sind unsere wichtigste Ressource. Mit Investitionen in Ausbildung und besseren Arbeitsbedingungen setzen wir ein klares Zeichen“, betont David, der auch für die Personalarbeit im Unternehmen verantwortlich zeichnet.
DIAKOVERE sei nur so gut wie das Team, es komme immer auf den gemeinsamen Einsatz der Mitarbeiter*innen an, betont Dr. Anke: Aktuell arbeiten ca. 5.600 Menschen aus ca. 80 Nationen in ca. 90 Berufsgruppen – und damit noch einmal 500 mehr als im Vorjahr – für den Konzern. „Ich danke allen für ihren besonderen Einsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr“, so Anke.