Im Interdisziplinären Schmerzzentrum im DIAKOVERE Friederikenstift Hannover steht die Therapie chronischer Schmerzen mit der multimodalen Schmerztherapie im Mittelpunkt.
Chronische Schmerzen sind häufig. Rund 10-20 Prozent der Menschen in Deutschland leiden an einer chronischen Schmerzerkrankung.
Die Ursachen chronischer Schmerzen sind vielfältig. Am häufigsten sind Erkrankungen des Bewegungsapparates ursächlich für chronische Schmerzen, allen voran Rückenschmerzen.
Aber auch Unfälle oder Operationen führen häufig zu chronifizierten Schmerzen, besonders, wenn die Akutschmerztherapie im Anschluss an die Operation nicht konsequent durchgeführt wurde.
Viele Menschen mit chronischen Schmerzen haben einen langen Leidensweg hinter sich und fühlen sich durch ihre Schmerzen emotional belastet sowie im Arbeits- und Privatleben eingeschränkt.
Um das Wissen über Schmerzerkrankungen aus unterschiedlichen Fachrichtungen sowohl ärztlicher als auch nichtärztlicher Professionen zu bündeln und unseren Patient*innen nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen helfen zu können, wird im Friederikenstift Hannover das Interdisziplinäre Schmerzzentrum (ISZ) betrieben.
Interdisziplinäres Schmerzzentrum
Tel. 0511 129-2876
Fax: 0511 129-129-2747
Interdisziplinäres Schmerzzentrum

Interdisziplinäres Schmerzzentrum
30169 Hannover
Deutschland
Aktionstag gegen den Schmerz am 3. Juni
Am Dienstag, den 3. Juni 2025, beteiligt sich das Interdisziplinäre Schmerzzentrum im DIAKOVERE Friederikenstift erneut am bundesweiten Aktionstag gegen den Schmerz – und feiert zugleich sein 10-jähriges Bestehen. Wir laden herzlich zu einer Informationsveranstaltung ein. Dienstag, 3. Juni, 16 Uhr im Friederikenstift.

Chronische Schmerzen frühzeitig erkennen!
Unser Schmerzzentrum nimmt am Projekt A-IMA teil.
Mehr dazu bei der Deutschen Schmerzgesellschaft
Informationsmaterial zum Download
Das Team des Interdisziplinären Schmerzzentrums
Im Interdisziplinären Schmerzzentrum arbeitet ein Team aus Fachleuten unterschiedlicher Profession mit Ihnen zusammen:
- Leitender und koordinierender ärztlicher Schmerztherapeut
- 2 Oberärztinnen mit Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“
- Stationsärzt*in
- Fachärztin für Neurologie
- Psychotherapeut*innen
- Kunsttherapeutin
- Physiotherapeut*innen
- Ergotherapeut*innen
- Yogatherapeutin
- Ernährungsberaterin
- Sozialberaterin
- Speziell geschultes Pflegepersonal („Pain Nurses“)

Dr. med. Nicolas Jakobs
Leitender Arzt, Schmerzmedizin
Kontakt:

Dr. med. Eline Sophie Bauer
Oberärztin, Fachärztin Anästhesie & Spezielle Schmerztherapie

Dr. med. Birte Schmidt
Oberärztin, Fachärztin Anästhesie & Spezielle Schmerztherapie
Kontakt:

Kerstin Böttger
Fachärztin für Anästhesie

Dr. med. Anh Thu Tran
Fachärztin für Neurologie

Daniela Marquart
Medizinische Fachangestellte, Algesiologische Fachassistenz

Sr. Sabine Sander
Teamleitung und Pain Nurse

Katharina Hippe
Gesundheits- und Krankenpflege, Pain Nurse

Andrea Klingenhagen-Klages
Gesundheits- und Krankenpflege

Ursula Matusek
Gesundheits- und Krankenpflege

Kathrin Lucas
Gesundheits- und Krankenpflege

Bettina Bott
Gesundheits- und Krankenpflege

Martina Gottschalk
Gesundheits- und Krankenpflege, Pain Nurse

Anke Tietze
Physiotherapie, Zertifizierte Handtherapeutin (dahth), Yogalehrerin, Reiki Meister, Shendo Shiatsu Therapeutin

Imke Windheim
Physiotherapie, Spezielle Schmerzphysiotherapie

Sara Hautau
Ergotherapie

Anne-Merle Rohweder
Ergotherapie, Schmerzergotherapie

Wolfgang Müller
Ergotherapie

Franziska Krüger
Psychologische Psychotherapeutin, Spezielle Schmerzpsychotherapie

Katharina Greb
Psychologische Psychotherapeutin

Dr. rer. nat. Julia Rheker
Psychologische Psychotherapeutin

Tabea Tavernini
Psychologische Psychotherapeutin, Spezielle Schmerzpsychotherapie

Mamuka Eliava
Psychologischer Psychotherapeut

Meo Trang Rohbani-Madyda
Kunsttherapie, Dipl. Kunsttherapeutin
Konzept und Leistungsspektrum
Im Gegensatz zu akuten Schmerzen, die maximal 12 Wochen dauern sollten, helfen einseitige Therapien bei chronischen Schmerzen nicht mehr. Die Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) ist ein umfassender Ansatz, der mehrere Fachdisziplinen und verschiedene Therapieansätze kombiniert. Die Therapien werden individuell auf die jeweiligen Erfordernisse der Patient*innen zugeschnitten. Alle beteiligten Behandler*innen arbeiten dabei als Team zusammen und stehen im engen Austausch miteinander. Weitere Chronifizierungsprozesse können so aufgehalten oder gar umgekehrt werden, um mit dem Patient*innen eine bestmögliche Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu erarbeiten.
Besondere Bedingungen
Patient*innen, die zur Interdisziplinären Schmerztherapie aufgenommen werden, müssen mindestens drei der folgenden Merkmale erfüllen:
- Sie haben Schmerzen, mit denen Sie bei verschiedenen Behandler*innen waren und die sich nicht bessern.
- Ihre Lebensqualität und/oder die Arbeitsfähigkeit sind bereits beeinträchtigt.
- Fehlschlag eines operativen Eingriffs
- Sie nehmen bereits zu lange Ihre Schmerzmedikamente, die Dosis steigert sich zunehmend, Sie befürchten eine Abhängigkeit.
- Sie leiden unter psychischen Begleiterkrankungen, die die Schmerzen verstärken, z.B. Ängste oder depressive Stimmung und ziehen sich sozial zurück.
- Sie leiden unter gravierenden weiteren körperlichen Begleiterkrankungen.
Weitere Voraussetzungen für die Teilnahme an der „Interdisziplinären Multimodalen Schmerztherapie“ sind:
- Sie können uns sprachlich verstehen, wenn wir Sie über komplexere Sachverhalte aufklären.
- Sie sind so mobil, dass Sie auch aktive Anwendungen und Therapien wahrnehmen können.
- Sie sind bereit mit uns zusammenzuarbeiten und viele Fragen zu beantworten, die ihre psychische, berufliche, soziale, ökonomische und körperliche Verfassung betreffen.
- Auch sollten Sie verschiedene Fragebögen eigenständig ausfüllen, damit wir Ihre Schmerzen, Verläufe ebenso wie Therapieerfolge erfassen können. Auf diese Weise können wir unser Konzept auf eine wissenschaftlich fundierte Basis stellen.
Zunächst einmal gilt herauszufinden, ob Ihr Schmerz akut oder chronisch ist. Ein Schmerz, der längere Zeit erfolglos behandelt wird, bei dem Medikamente nicht mehr ausreichend wirken, der auf passive Therapiemaßnahmen nicht mehr anspricht, auch nach Operation nicht verschwunden ist, entwickelt sich zu einem eigenständigen Krankheitsbild, der chronischen Schmerzstörung.
Wir werden dann all Ihre Vorbefunde sichten, die Sie uns mitbringen, ihre Medikamente unter die Lupe nehmen und darauf abgestimmt, einen individuellen Behandlungsplan erstellen, der auf dem biopsychosozialen Krankheitsmodell basiert.
Das Modell verdeutlicht, dass Gesundheit und Krankheit nicht allein durch biologische Faktoren wie körperliche Schäden, sondern auch durch psychologische und soziale Einflüsse bedingt und beeinflusst werden. Es steht im Gegensatz zu rein biomedizinischen Ansätzen, die sich nur auf körperliche Ursachen konzentrieren und sich bei chronischen Schmerzen als nicht zielführend erwiesen haben. Die oftmals sogar vergebliche Suche nach der Ursache des Schmerzes hilft meist nicht, diesen zu reduzieren. Diese Sichtweise führt in vermeidbare Operationen, einen überhöhten Medikamentengebrauch sowie zu frustrierten Patient*innen.
Demnach setzen wir also nicht auf die alleinige medikamentöse oder medizinische Therapie, sondern verfolgen ein deutlich umfassenderes Konzept. Gemeinsam mit Ihnen werfen wir z.B. einen Blick auf Ihren Alltag und überlegen, was Ihnen auf körperlicher, psychischer und sozialer Ebene guttut.
Wenn Sie zu uns kommen, sollten Sie deshalb eine ausreichende Motivation für die körpertherapeutischen, psychotherapeutischen und ärztlichen Behandlungen sowie gegebenenfalls die Bereitschaft zur Reduzierung von Schmerzmitteln mitbringen und sich auf eine aktive Bewältigung Ihrer Schmerzerkrankung einstellen.
Wir schaffen nichts ohne Ihre aktive Mitarbeit!
Das Interdisziplinäre Schmerzzentrum im DIAKOVERE Friederikenstift hat sich in den letzten Jahren zu einem Kompetenzzentrum zur Diagnose und Therapie des CRPS entwickelt.
Sowohl bei den Kostenträgern der gesetzlichen Unfallversicherung, bei Selbsthilfegruppen als auch bei niedergelassenen Ärzt*innen überregional ist das Team des ISZ bekannt und Patient*innen kommen sowohl zur Diagnostik als auch zur stationären Therapie (IMST). Hierbei ist sicherlich auch neben der speziellen Expertise des Interdisziplinären Schmerzzentrums die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Kliniken und Behandlern der DIAKOVERE Krankenhäuser ein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal.
Das CRPS ist eine bis zum heutigen Tag noch nicht abschließend verstandene chronische Schmerzerkrankung, welche mit außergewöhnlichen Schmerzen und Veränderungen im betroffenen Körperbereich sowie komplexen Einschränkungen verbunden ist.
Im Therapieprogramm der Interdisziplinären Multimodalen Schmerztherapie sind sowohl ärztliche, bewegungstherapeutische als auch psychologische Einheiten enthalten, die eng miteinander verzahnt sind. Die Behandlung erfolgt einzeln und in Kleingruppen.
Ein wichtiger übergreifender Therapiebaustein ist die Informationsvermittlung, in dem Wissen zur Schmerzentstehung und -chronifizierung, über spezifische Krankheitsbilder und unterschiedliche medikamentöse, konventionell, operative oder alternative Ansätze sowie weiterführende, ambulante Behandlungsmöglichkeiten vermittelt wird.
Therapiebaustein Bewegung (Physiotherapie, medizinische Trainingstherapie)
Die Bewegungstherapie dient zur Aktivierung und Wiederaufbau von körperlichen Funktionen. Hier wird die Körperwahrnehmung geschult, die körperliche Kraft und Ausdauer verbessert sowie Beweglichkeit und Koordination trainiert. Die Übungen werden dabei vorsichtig vom Schweregrad gesteigert. Hier wird also aktiv geübt, so dass sich ein individuelles Training für den anschließenden Alltag ergibt.
Therapiebaustein Psychologie
Parallel zu den Ärzten findet auch eine psychologische diagnostische Aufnahme statt, um ggf. psychische Begleiterkrankungen zu erkennen. In Gruppen wird unter anderem Wissen zur Schmerzverarbeitung und –chronifizierung vermittelt. Regelmäßig finden Einzelgespräche statt, in denen z.B. individuelle Belastungsfaktoren, ungünstige Denk- und Verhaltensmuster thematisiert sowie Strategien zur besseren Schmerzbewältigung erarbeitet werden.
Therapiebaustein Ergotherapie
Die Ergotherapie unterstützt Sie beim (Wieder-)erlangen der Handlungsfähigkeit im Alltagsleben und hilft, die Selbstständigkeit in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in Ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Zudem geht es um die Verbesserung der Körperwahrnehmung, Wahrnehmung und Akzeptanz von eigenen Grenzen und den Umgang mit Schmerzen im Alltag. Es wird vermittelt, sich individuelle, erreichbare Ziele vorzunehmen und Erfolge auch als solche wahrzunehmen.
Es kommen Methoden wie Spiegeltherapie, Entspannungsverfahren, Hilfsmittelberatung, Narbenbehandlung, Körperwahrnehmungs- und Bewegungsschulung zum Einsatz.
Therapiebaustein Medizin
In den klinischen Vorgesprächen stellen Ärzt*innen und optional Psycholog*innen fest, ob unser Angebot zu Ihnen passt. Dafür benötigen wir alle Vorbefunde aus Rehaklinken, Krankenhäusern, ambulanten Ärzten zu jedem körperlichen oder psychologischen Befund. Wir legen fest, was wir gemeinsam während des stationären Aufenthaltes erreichen wollen. Sie erhalten verschiedene Fragebögen, die Sie spätestens bis zur Aufnahme ausfüllen sollten. Wir begleiten Sie dann stationär z.B. bei der Medikamenteneinstellung, Medikamentenentwöhnung, erklären Befunde, verordnen die für Sie angemessenen Therapien, begleiten Sie bei alltagsrelevanten und beruflichen Fragen.
Therapiebaustein Kunsttherapie
Die Kunsttherapie zählt zu den Therapien, die das menschliche Bedürfnis, sich gestalterisch auszudrücken, fördern. Man lernt, die Welt um sich herum (wieder) mit allen Sinnen wahrzunehmen, aber auch Bedürfnisse und innere Konflikte sichtbar zu machen, die vielleicht sprachlich nicht ausgedrückt werden können. Entstandene Werke spiegeln Gefühle wieder und es eröffnen sich Möglichkeiten, im therapeutischen Gespräch Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Dabei können Selbstheilungskräfte und Selbstverantwortung gefördert werden.
Therapiebaustein Pflege
Ein Gesundungsprozess wird entscheidend durch die Pflege beeinflusst. Hier wird nicht die Krankheit behandelt, sondern Menschen, die unter Schmerzbedingungen leben. Insofern haben wir ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis. Gesundheit hat Ressourcen und ein Selbstpflegepotential, was wir unterstützen, indem wir uns an Ihren individuellen Kompetenzen ausrichten.
Neben einem offenen Ohr bieten wir Ihnen verschiedene Anwendungen wie Raps- Paraffin- und Kohlensäurebäder, TENS-Anlagen, Retterspitzumschläge und einiges mehr.
Therapiebaustein Yogatherapie
Achtsamer Umgang mit sich und seiner Umgebung, Loslassen zu lernen, sich selbst zu lieben lernen sind Inhalte der Yogatherapie.
„Was zählt ist der Moment. Dich zu spüren.
Wenn Du mit Deinem Inneren in Berührung kommst, entdeckst Du Dein Potenzial.
Dann bist Du in deiner Mitte. Dann bist Du angekommen bei Dir.
Dann kannst du deine Stärken und Dein Leuchten in die Welt tragen“
Lassen Sie sich darauf ein.
Im Interdisziplinären Schmerzzentrum arbeitet ein Team aus Fachleuten unterschiedlicher Profession mit Ihnen zusammen.
- Leitender und koordinierender ärztlicher Schmerztherapeut
- 2 Oberärztinnen mit Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“
- StationsärztIn
- Fachärztin für Neurologie
- Psychotherapie
- Kunsttherapie
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Yogatherapie
- Ernährungsberatung
- Sozialberatung
- Speziell geschultes Pflegepersonal („Pain Nurses“)
Selbsthilfegruppe SchmerzLOS e.V.
Leiden Sie an chronischen Schmerzen? Selbsthilfegruppen können helfen!
Auskunft:
Telefon 0451 - 5854 4625
Selbsthilfegruppen für Schmerzpatienten in Deutschland - Unabhängige Vereinigung aktiver Schmerzpatienten in Deutschland (uvsd-schmerzlos.de)
Impressionen aus der Klinik
Die Räumlichkeiten des Interdisziplinären Schmerzzentrums befinden sich in der 3. Etage im Ostteil der Klinik. Sie finden uns als kleine Station mit 16 Betten vor, die in 1, 2 und 3-Bett Zimmer aufgeteilt sind. In unserem Aufenthaltsraum haben Sie die Möglichkeit, sich mit Ihren Angehörigen zu treffen, vorhandene Bücher zu lesen oder auch ein Spiel zu spielen.
Kontakt
Sollten Sie als Patient*in oder als ärztliche/r Zuweiser*in Interesse an der "Interdisziplinären Multimodalen Schmerztherapie" des Interdisziplinären Schmerzzentrums der DIAKOVERE Krankenhäuser haben, so können Sie sich ab sofort bei uns unter den unten angegebenen Kontaktmöglichkeiten melden, dann werden Ihnen die nächsten notwendigen Schritte erläutert.

Interdisziplinäres Schmerzzentrum
im DIAKOVERE Friederikenstift
Kontakt:
Weitere Informationen zur Schmerzmedizin erhalten Sie außerdem bei der
Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerzmedizin
DIAKOVERE Friederikenstift
Humboldtstraße 5
30169 Hannover