Die Versorgung von geistig- und körperbehinderten Kindern und Jugendlichen hat lange Tradition. Die Gründung des Annastiftes, zunächst als „Krüppelheim“ bezeichnet, im Jahre 1897 durch Anna Freifrau von Borries (1854 – 1951) galt der Versorgung und Ausbildung körperbehinderter Kinder. Diese Tradition wurde durchgehend gepflegt und erweitert, so dass heute das Department für Kinder- und Neuroorthopädie eine der größten Abteilungen dieser Art im norddeutschen Raum darstellt.
Wir decken ein breites Spektrum nahezu sämtlicher kinderorthopädischen und neuroorthopädischen Erkrankungen ab und betreuen in bis zu acht Sprechstunden parallel rund 2.500Patienten ambulant im Quartal und führen ca. 800 Operationen pro Jahr durch.
Wir stehen in Kooperation mit norddeutschen SPZs (SPZ = Sozialpädiatrisches Zentrum) wie z.B. dem SPZ Hannover, ZEUS (Zentrum für Entwicklungsdiagnostik und Sozialpädiatrie) Wolfsburg, Kinderzentrum Bremen und dem Werner Otto Institut Hamburg und führen dort gemeinsam mit den dort behandelnden Neuropädiatern und Physiotherapeuten orthopädische Sprechstunden durch, um die Betreuung interdisziplinär und ganzheitlich zu gestalten.
Weiterhin halten wir in verschiedenen Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen Sprechstunden ab, wie zum Beispiel in der Diakonie Himmelsthür, Heimstatt Röderhof, Wittekindshof Bad Oeynhausen, Barbaras Baby- und Kleinkinderhaus Laatzen und dem Kinder-Pflegeheim Mellendorf.
Natürlich kooperieren wir als orthopädische Klinik der MHH im Annastift auch mit der Kinderklinik der Medizinischen Hochschule Hannover und führen gemeinsame Sprechstunden durch. Auch die Säuglingssonographie der Hüftgelenke von Neugeborenen mit besonderen Risiken (z.B. familiärer Prädisposition, Beckenendlage oder Mehrlingsgeburten) auf der Geburtenstation der Frauenklinik der Medizinischen Hochschule wird durch Fachärzte unseres Departments durchgeführt.
Selbstverständlich stehen wir auch mit diversen Physiotherapiepraxen in Kontakt und stehen gerne für Rückfragen durch die ambulanten Therapeuten bereit, so dass auch eine heimatnahe physiotherapeutische Betreuung Ihres Kindes möglich ist.
Chefarzt | Dr. med. Dieter Herold |
Anmeldung: | 0511 5354-305 von 9-12 Uhr und 13-15 Uhr |
Anmeldung Privatpatienten: | 0511 5354-303 von 8-16 Uhr |
Telefax: | 0511 5354-675 |
E-Mail: | kinder.dka@diakovere.de |
zu unserem Leistungsspektrum Neuroorthopädie und allgemeine Kinderorthopädie
Liebe Patienten/Patienten-Eltern,
wir möchten Sie vorab nochmal dringend an Folgendes erinnern:
Herzlichen Dank
Ihr Team Kinder- und Neuroorthopädie
Stand Februar 2021
Fehlstellungen der Beinachse bei Kindern (z.B. X-Beine und O-Beine) gehen mit einer Fehlbelastung des Kniegelenks einher. Findet diese Fehlbelastung über einen längeren Zeitraum statt, ist ein vorzeitiger Gelenkknorpelverschließ im Erwachsenenalter nicht mehr abzuwenden. Im Ergebnis bildet sich verfrüht eine Kniegelenksarthrose aus. Um diese Spätkomplikationen zu vermeiden, nutzt ein im Annastift etabliertes Verfahren zur Wachstumslenkung das kindliche Knochenwachstum für eine effiziente Beinachskorrektur aus. Dabei wird das Wachstum der Beine an den sogenannten Epiphysen durch den Einsatz kleiner Knochenplättchen gehemmt (Epiphysiodese), so dass sich die Beinachsen wie von selbst korrigieren. Die Plättchen werden bei Ausgeradung der Beinachse wieder entfernt.
Für eine weitere Verfeinerung dieses Verfahrens hat die Orthopädische Klinik im Jahr 2018 Forschungsgelder von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Es soll in einem multizentrischen Projekt auch die dynamische Beinachsveränderung erforscht werden. Hier wird ein Teil der Kinder im Institut für Orthopädische Bewegungsdiagnostik (OrthoGO) während des Gehens genau analysiert. Die Daten werden dann in einem zweiten Schritt in ein 3D-Computermodell übertragen, um den exakten Zeitraum bestimmen zu können, wann die kleinen Knochenplättchen wieder entfernt werden müssen. Genauere Informationen zu diesem Projekt erhalten Sie von uns oder auch über die Seiten der DFG.
DIAKOVERE-Mitarbeiter Jens Wackerhagen läuft Ultra-Marathons (mehr als 100 km) und sammelt dabei Spenden für den Lukas Fonds. Aus diesem Fonds werden Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten unterstützt. Zuletzt wurden die beiden Jungs Joao und Laurindo aus Angola bei uns im Kinder-Department operiert. Beide litten an Klumpfüßen und können nun wieder laufen.
Hier erfahren Sie mehr über das Projekt