Mit einer festlichen Jubiläumsfeier hat das Zentrum für Integrative Rehabilitation des DIAKOVERE Friederikenstift in Bad Münder-Hachmühlen sein 75-jähriges Bestehen gefeiert. Geladene Gäste, Mitarbeitende, Patient*innen, Angehörige und Partner blickten gemeinsam auf die lange Geschichte und die besondere Bedeutung dieser Einrichtung.
Das Zentrum wurde 1950 als eine der ersten Kliniken dieser Art in Deutschland gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften gegründet, um schwerverletzte Menschen nach einem Arbeits- oder Wegeunfall zu behandeln. Bis heute ist es Teil des DIAKOVERE Friederikenstift und hat sich zu einem hochspezialisierten Kompetenzzentrum entwickelt. Ziel ist es, den Patient*innen eine möglichst vollständige Rückkehr ins Arbeits- und Alltagsleben zu ermöglichen.
Behandelt werden unter anderem Mehrfachverletzungen, periphere Nervenverletzungen, komplexe Hand- und Fußverletzungen, Verletzungen des Achsenskeletts, Endoprothesenimplantationen, Funktionseinschränkungen nach komplizierten Verläufen sowie Amputationen. Das Leistungsspektrum reicht von Physiotherapie, Ergotherapie und Wassergymnastik über Prothesenschulung und arbeitspsychologische Betreuung bis hin zur beruflichen Wiedereingliederung. Auch orthopädische Hilfsmittel, moderne Schmerztherapie, spezielle Schuhversorgung und eine Amputiertensprechstunde gehören dazu.
Christian Bokelmann, Bereichsleiter des Zentrums, hob hervor: „Rehabilitation ist keine One-Man-Show. Sie gelingt nur, weil viele Berufsgruppen eng zusammenarbeiten – von Ärzt*innen und Therapeut*innen über Pflegekräfte bis hin zu den Mitarbeitenden in Technik und Verwaltung. Jeder einzelne Beitrag ist wichtig für den Erfolg.“
„Seit 75 Jahren begleiten wir Menschen zurück ins Leben. Hier in Hachmühlen wird unser Unternehmensleitmotiv ‚Am Anfang ist der Mensch‘ jeden Tag lebendig“, sagte Stefan David, Vorstandsvorsitzender von DIAKOVERE, in seiner Festrede. „Sie ermöglichen Mobilität, Selbstständigkeit und Lebensqualität. Sie bauen Brücken – zwischen Klinik und Alltag, zwischen Patient*in und Umfeld, zwischen Verletzung und Genesung.“ Und diese Brücke zum Arbeitsleben könne auch mal ein Gerüst in der Turnhalle oder ein Gabelstapler auf dem Hof der Klinik sein, wie er schmunzelnd bemerkte.
Prof. Dr. Helmut Lill, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Friederikenstift, an die das Zentrum angegliedert ist, betonte: „Gerade nach schweren Unfällen ist es entscheidend, dass operative Eingriffe, Rehabilitation und berufliche Wiedereingliederung nahtlos ineinandergreifen. In unserer Klinik können wir Patient*innen nicht nur chirurgisch optimal versorgen, sondern ihnen durch unser spezialisiertes Reha-Team den Weg zurück in ein aktives, selbstbestimmtes Leben ebnen.“
Johannes Wollstein, Ärztlicher Leiter des Zentrums, stellte das Therapiekonzept vor: „Unser Ziel ist es, die Arbeits- und Erwerbsfähigkeit möglichst früh einzuschätzen und berufliche Reha-Maßnahmen schon während der stationären Therapie einzuleiten. Dabei arbeiten wir eng mit verschiedenen Fachrichtungen und der Unfallchirurgie zusammen.“ Auch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) setzt für die von ihnen betreuten Versicherten nach 75 Jahren weiter auf dieses hochspezialisierte Angebot dieser Klinik, wie Jens Battermann, Geschäftsstellenleiter des DGUV-Landesverbandes Nordwest in einem Grußwort betonte.
Neben den Ansprachen bot die Jubiläumsfeier Einblicke in die Geschichte des Hauses mit einer anlässlich des Jubiläums initiierten Ausstellung, die nun dauerhaft vor Ort zu sehen sein wird.
Das Zentrum liegt idyllisch in Bad Münder-Hachmühlen zwischen Deister und Süntel und ist sowohl mit dem Auto als auch mit der S-Bahn gut erreichbar. Es ist ein wichtiger Baustein im Versorgungsnetz von DIAKOVERE – klein in der Größe, aber mit großer Bedeutung für Patient*innen aus der gesamten Region und darüber hinaus.