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Bruno-Valentin-Institut vergrößert sich

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Das Bruno-Valentin-Institut am DIAKOVERE Annastift hat eine neue Adresse: Wegen der seit seiner Gründung im Jahr 2017 rasant gestiegenen und weiter steigenden Nachfrage ist das Medizinische Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) in größere Räumlichkeiten im Maharenshaus der Anna-von-Borries-Straße 6 in unmittelbarer Nachbarschaft des Kleefelder Krankenhauses umgezogen.

DIAKOVERE hatte mit dem Institut 2017 eines der ersten MZEB Deutschlands in Betrieb genommen. Wo in Arztpraxen aufgrund der Komplexität einer Behinderung die Diagnostik und Behandlung problematisch ist, bietet das MZEB einen barrierefreien Rahmen mit sehr individuellen Möglichkeiten.

Sozialpädiatrische Zentren bieten Kindern und Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr diese Versorgung. Es hat sich allerdings gezeigt, dass auch Erwachsene mit Behinderung häufig nicht ausreichend Hilfe erhalten, da Arztpraxen auf ihre speziellen Anforderungen nicht ausreichend vorbereitet sind.

„Bereits nach kurzer Zeit hat sich herausgestellt, dass wir unsere Kapazitäten ausbauen müssen. Die Patientenzahlen steigen stetig, der Bedarf ist enorm. In der Startphase verzeichnete das Bruno-Valentin-Institut etwa 60 Patienten pro Quartal, inzwischen sind es ca. 550. Das Sprechstundenangebot ist von 2,5 auf 5 Tage gewachsen. Wir haben hier wirklich eine wichtige Lücke in der medizinischen Versorgung von Menschen mit geistiger- oder Mehrfachbehinderung geschlossen“, freut sich Professor Dr. Stephan Martin, Leiter der Einrichtung.

Die Mitarbeiter des MZEB verfügen über langjährige Berufserfahrung mit speziellen Fachkenntnissen oder erwerben diese Qualifikationen z.B. durch das zertifizierte Curriculum „Medizinische Betreuung von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung“.

Das Team besteht aus den Fachgebieten Orthopädie, Innere Medizin, Neurologie, Urologie, Psychiatrie, Psychologie, Darmmanagement, Pflege sowie Ergo- und Physiotherapie, die Erweiterung um das Fachgebiet Gynäkologie ist in diesem Frühjahr geplant. Weitere Disziplinen können durch die umfangreiche Expertise der DIAKOVERE Kliniken hinzugezogen werden.

Was das Konzept des MZEB ausmacht, erläutert Professor Dr. Stephan Martin so: „Verschiedene Kollegen können bei komplexen Fragestellungen individuell hinzugezogen werden, Fachkonferenzen zur individuellen Problemlage sind die Regel. Ein Fallmanager koordiniert die speziell auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmten Maßnahmen. So wird dem Patienten in einem barrierefreien Umfeld ein kompetenter und stressfreier Arztbesuch ermöglicht.“

„Mit der Erweiterung von 400 auf 800 qm haben wir nicht nur sehr viel mehr Platz in allen Untersuchungs- und Therapiebereichen, hier sind auch Erfahrungen aus der Aufbauphase der vergangenen drei Jahre eingeflossen. Beispielsweise die Schaffung verschiedener Wartebereiche oder eines Ruhe- und Liegeraums“, erklärt der Leiter die Vorteile und fährt fort: „Was uns jetzt noch stört, sind die vielen weißen Wände!“ Doch auch dafür gibt es schon eine Idee.

Mit der Aktion „Anna trifft Bruno“ sollen Sponsoren gewonnen werden, die Teile von Wandreliefs fördern und finanzieren möchten. Diese Reliefs im Stil der Künstlerin Niki de Saint-Phalle werden von Menschen mit Behinderung in den DIAKOVERE Annastift Tag-Werken geschaffen. „Tag-Werke und Bruno-Valentin-Institut werden davon profitieren. Deshalb hoffen wir auf viele Unterstützer, die sich für diese wunderbare Kunst begeistern können“, wirbt Professor Dr. Stephan Martin für sein Projekt.

Sowohl mit den Krankenkassen als auch mit der kassenärztlichen Vereinigung gibt es seit dem ersten Vertragsabschluss eine hervorragende Zusammenarbeit. Die Vertragsverlängerung wurde bereits einvernehmlich verhandelt und befindet sich aktuell in Bearbeitung. Aufgenommen wurde hier die Erweiterung des MZEB um das Fachgebiet Gynäkologie.

Eine Behandlung im Bruno-Valentin-Institut ist gekoppelt an den Grad der Behinderung (mindestens 70) mit mindestens einem eingetragenen Merkzeichen sowie an das Vorliegen bestimmter Diagnosen, die von den Kostenträgern vorgegeben werden.

Hier finden Sie die neuen Räumlichkeiten des MZEBs

Anna-von-Borries-Straße 6, 30625 Hannover
 
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