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Stroke Unit im DIAKOVERE Friederikenstift feiert doppeltes Jubiläum

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Das Team der Stroke Unit versorgt einen Patienten. Foto: Marcel Domeier

Nach einem Schlaganfall zählt jede Sekunde. Wer Symptome spürt, muss sofort ins Krankenhaus – und zu einem Team, das sich darauf spezialisiert hat. Daran erinnert auch der Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai. Auch bei DIAKOVERE gibt es Stroke Units. Auf der Schlaganfallstation im DIAKOVERE Friederikenstift wird dieser Tage Jubiläum gefeiert, sogar doppelt: Die Stroke Unit selbst besteht seit 25 Jahren im Friederikenstift, am neuen Standort ist die Abteilung seit 15 Jahren untergebracht. Zeit zum Feiern nimmt sich das Team aus Ärzten, Pflegekräften, Therapeuten und Sozialarbeitern aber nicht: „Wir wollen unsere Patienten besonders intensiv, besonders gut betreuen – das ist uns das Wichtigste“, sagt Chefarzt Dr. Eckart Sindern.

1996 sei die Stroke Unit „ein ganz entscheidender Schritt für die Behandlung von Schlaganfallpatienten“ gewesen, erinnert sich Prof. Sindern. Das Friederikenstift sei damit in Niedersachsen und über die Grenzen des Bundeslandes hinaus Vorreiter gewesen. Speziell ausgebildete Fachkräfte aus den unterschiedlichen Bereichen eines Krankenhauses auf einer Station zusammen zu führen, war eine bahnbrechende Idee. Heute sei sie Standard bei der Behandlung von Schlaganfällen.

Die Stroke Unit im Friederikenstift ist von der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe und der Deutschen Schlaganfallgesellschaft gerade wieder zertifiziert worden. Die gute Arbeit am Standort Calenberger Neustadt hat das Abteilungs-Team also Schwarz auf Weiß. Dabei sei die unmittelbare Diagnostik eines Schlaganfalls Voraussetzung für eine gezielte Therapie, so Prof. Sindern. Zunächst werde die kontinuierliche Überwachung aller wichtigen Parameter sichergestellt. Dann erfolge eine rasche und gezielte medikamentöse Behandlung, denn in den ersten 4,5 Stunden nach dem Schlaganfall könne mit einer starken Blutverdünnung ein verschlossenes Gefäß wieder eröffnet werden. Oberarzt Dr. Bastian Schmidt: „Durch eine spezielle Diagnostik und eine sofortige Therapie wollen wir die Symptomatik verbessern oder zumindest unbedingt eine Verschlechterung verhindern.“

Dabei sei die Zusammenarbeit über die medizinischen Disziplinen hinaus besonders wichtig. Durch den Kardiologen erfolge zeitnah eine intensive Herz-Untersuchung, auch muss zeitnah geklärt werden ob  gefäß- oder neurochirurgische Eingriffe erforderlich sind.

Wie wichtig die richtige Behandlung eines Schlaganfalls ist, daran erinnert der jährlich wiederkehrende „Tag gegen den Schlaganfall“, den die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ausrichtet. Der Schlaganfall ist Folge einer akuten Durchblutungsstörung von Teilen des Gehirns durch Verstopfung eines zum oder vom Gehirn führenden Blutgefäßes (80%) oder Riss eines solchen Gefäßes mit Blutung (20%).

Ein Schlaganfall kann sich durch Warnsymptome ankündigen. Solche flüchtigen Durchblutungsstörungen des Gehirns nennt man „transitorisch ischämische Attacken", oder auch TIA. Ein richtiger Schlaganfall und eine TIA zeichnen sich durch die gleichen Symptome aus! Bei einer TIA verschwinden sie nach Sekunden bis Stunden wieder, müssen aber sehr ernst genommen und behandelt werden. Jeder 3. Schlaganfall kündigt sich durch eine TIA an. Halbseitige Lähmungserscheinungen und/oder Taubheitsgefühle einer Körperseite, Sehstörungen mit plötzlicher Erblindung eines Auges, Einschränkungen der Sehfähigkeit, Doppelbilder, Sprachstörungen (Aphasie) oder Sprechstörungen können Anzeichen sein.

 
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