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Helfen mit DIAKOVERE

Der frühe gemeinsame Start baut Vorurteile und Berührungsängste ab. Die inklusive Mira Lobe Kita ist das beste Beispiel dafür.

„Was zählt, sind die vielen guten Jahre“

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Mareike Toews und Andreas Schlenke

 „Hier sind viele gute Geister unterwegs“, sagt Mareike Toews, ich werde hier im DIAKOVERE Uhlhorn Hospiz körperlich und seelisch aufgefangen.“ Sie sitzt mit ihrem Mann Andreas Schlenke in ihrem Zimmer. Mit Blick auf hohe, alte Bäume und den waldigen Garten. Die 53-jährige ist schmal. Man sieht ihr aber an, dass sie ein dynamischer und aktiver Mensch war. Vor 10 Jahren bekam sie die Diagnose Darmkrebs, anschließend eine umfassende Therapie einschließlich Chemotherapie. Ihr betriebsames Berufsleben als Beraterin für Zahnarztpraxen hat die Dentalfachfrau zügig wieder aufgenommen. „Ich bin morgens losgefahren zur Arbeit, in den Sonnenaufgang, ich war glücklich“, erinnert sie sich.

„Dann kam der Krebs Ende 2019 zurück“, sagt ihr Mann. „Das hat uns beide überrascht.“

So richtig fassen können sie es eigentlich immer noch nicht. „Ich habe gemerkt, ich bin nicht mehr so leistungsfähig und habe mich untersuchen lassen. Ich hätte nie geglaubt, dass ich das nochmal bekommen würde!“ Seine Frau hat sich dann gefragt, was sie falsch gemacht habe. Zu schonungslos beim Arbeiten oder etwas anderes versäumt, berichtet der Ehemann, Zweifel hätten an ihr genagt, aber da sei nichts. „Krebs ist wirklich nicht einschätzbar“, zu dieser Erkenntnis ist Mareike Toews jetzt gelangt. Sie sagt, ihr Onkologe habe ihr mitgeteilt, sie sei austherapiert, er könne nichts mehr für sie tun. Alles Weitere habe sie dann selbst in die Hand nehmen müssen.

Per Internet und Telefon hat sie recherchiert. Auch im Freundeskreis sei es nicht leicht gewesen, berichten die beiden. Viele seien damit überfordert. Eine Freundin habe geholfen, den richtigen Weg zu finden. Mit ihr zusammen sei sie zur ersten Beratung gekommen und auf Anraten und mit Unterstützung des DIAKOVERE Palliativdienstes erst einmal als Tagesgast aufgenommen worden. Mareike Toews hat dann zunächst für etwa zwei Monate das DIAKOVERE Tageshospiz besucht. Eine Erleichterung auch für ihren Mann, der mit 54 Jahren noch voll im Berufsleben ist. Die Gemeinschaft mit den anderen Patienten und die Pflege haben ihr gut getan. Und besonders schön war es, wenn ihr Mann sie bringen oder abholen konnte.

Mareike Toews legt ihre Hand in die ihres Mannes. Die liebevolle Geste und das Miteinander zeigen, wie wertvoll sie einander sind und wie wichtig ihnen die gemeinsame Zeit ist. „Für mich stehen die vielen guten Jahre im Vordergrund“, betont Andreas Schlenke und fährt fort: „Man darf die Krankheit nicht noch größer werden lassen.“ Bisher haben sie sich im Leben immer helfen können, mit Engagement oder Geld vielleicht. Und jetzt spüre er Machtlosigkeit.

Es war schön, dass ich wechseln konnte, vom Tageshospiz nebenan in das Uhlhorn Hospiz, sagt Mareike Toews. Alles liegt beieinander, alle sind gut vernetzt.

„Wir sind dankbar, dass wir hier sein können. Und alle Hilfe hier ist immer zum genau richtigen Zeitpunkt gekommen.“ Im Zimmer stehen zwei Pflegebetten eng beieinander. Die beiden sind seit 23 Jahren zusammen und dürfen es bis zuletzt bleiben. In dem hellen Zimmer ist es behaglich – ein kleines Zuhause. Mareike Toews wird im gesamten Tagesablauf unterstützt, bei der Köperpflege, bei den Medikamenten, selbst beim Aufrechterhalten der Stimmung und auch für die Seele. Trost erfahren sie und ihr Mann auch im christlichen Glauben. „Alles ist sehr gut hier, ich fühle mich bestens versorgt. Jeder kann sich aus dem Spektrum der Angebote die Hilfe nehmen, die er braucht“, sagt die einst so agile Frau. „Ich hätte nicht gedacht, dass es mir je so schlecht gehen könnte, dass ich so schwach bin. Manchmal denke ich: Wenn ich doch einmal richtig ausschlafen könnte, dann wird es wieder…“

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