Man bleibt immer jung

"Man bleibt immer jung!"

Privatdozent Dr. Olaf Krause ist neuer Chefarzt des Zentrums für Medizin im Alter und hat viel vor.

„Das ist das Schöne an der Geriatrie“,lacht Privatdozent Dr. Olaf Krause, „man bleibt immer jung!“ Seit April leitet er als Chefarzt die geriatrische Klinik im DIAKOVERE Henriettenstift in Kirchrode. Der 49-Jährige ist bereits seit 2013 am Zentrum für Medizin im Alter und war leitender Oberarzt unter Chefarzt Professor Dr. Klaus Hager. Dessen hervorragender Ruf hat ihn damals in die Geriatrie gelockt: „Wie ein Wunderheiler für alte Menschen – die stellt er wieder auf die Beine!“

Ältere Menschen bleiben länger auf Station

Die besondere Hinwendung und die ganzheitliche Sicht auf die ihm anvertrauten Menschen seien die Vorzüge seines Fachs: „Das Durchschnittsalter liegt bei 82 Jahren, die durchschnittliche Liegezeit bei 17 Tagen. Wir haben Zeit, unsere Patienten genauer kennen zu lernen und zu begleiten. Im Alter geht es nicht mehr so schnell.“ Schlaganfall und Muskelverlust, eine Depression, weil der Ehepartner gestorben ist – in der Geriatrie kommen immer mehrere Faktoren zusammen und  müssen betrachtet werden.

Selbstständigkeit und Lebensqualität erhalten

Dr. Krause will sich verstärkt dem Thema Alterstraumatologie zuwendenm und hier fächerübergreifend intensiver zusammenarbeiten. Die wachsende Zahl älterer Patienten stellt Ärzte vor große Herausforderungen. Die operative Versorgung von Frakturen ist anspruchsvoller, Nebenerkrankungen können zu Komplikationen führen und eine Rehabilitation erschweren.

Ein weiterer Bereich ist das Thema Delirium, ein meist vorübergehender Verwirrtheitszustand, der gerade nach Operationen auftreten kann und von Patienten sehr gefürchtet wird. Dr. Krause will noch intensiver an der Delir-Vermeidung arbeiten, denn „die Wahrscheinlichkeit eines Delirs ist bei Älteren um das Vierfache höher.“ Und Patienten sagen: „Ich habe Angst, dass ich blöd werde.“ Bestimmte Medikamente anzupassen und ein frühzeitiges interprofessionelles Screening durchzuführen, also umfassende Voruntersuchungen, um potenzielle Auslöser für ein Delir zu erkennen, das liegt ihm am Herzen. Jede Aufregung kann bereits ein Delir fördern, dazu zählen auch ein Zimmerwechsel, eine unruhige Umgebung, eine Katheteranlage. „Zur Delirvermeidung ist es auch wichtig, Patienten zu aktivieren. Dazu brauchen wir die Unterstützung von Angehörigen, die sind der Schlüssel zum Erfolg“, fährt er fort.

Dr. Krause wird auch an der Medizinischen Hochschule Hannover die Nachfolge Professor Hagers als Lehrverantwortlicher für Geriatrie übernehmen. Menschen aufzuklären, ist ihm auch jenseits des Lehrauftrags wichtig: „Ich möchte unsere Patienten noch besser informieren. Dazu gehört für mich auch ein verständlich formulierter Entlassungsbrief, dem Patienten abschließend noch einmal zusammengefasst entnehmen können, was mit ihnen während des Klinikaufenthalts passiert ist.“

Kontakt

DIAKOVERE Henriettenstift
Zentrum für Medizin im Alter
Schwemannstr. 19
30559 Hannover
Telefon 0511 289-3222

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