Patienteninformation

PET/CT - Ein neues Verfahren verbessert die Diagnostik

Eine gute und sichere Diagnostik ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie von Tumorerkrankungen. Ein eindeutiger Befund gibt sowohl Ihnen als Patient als auch Ihren Ärztinnen und Ärzten Sicherheit bei der Planung der weiteren Behandlungsschritte. Die PET/CT stellt derzeit das modernste bildgebende Verfahren zur frühzeitigen Entdeckung und Zuordnung bösartiger Erkrankungen dar.

Wir haben hier für Sie wichtige Informationen bereit gestellt, die sicherlich schon einige Ihrer Fragen vorab beantworten. Über die linke Navigationsleiste erreichen Sie eineige Seiten, die Ihnen die Möglichkeiten der PET/CT erläutern.

Was ist PET/CT?

Wann wird PET/CT eingesetzt?

PET/CT und Strahlentherapie

Was kann PET noch?

Wie ist der Ablauf einer PET/CT?


Was ist PET/CT?

Die PET/CT ist eine Kombination aus Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und Computertomographie (CT) in einem Gerät. Sie vereint zwei bildgebende Verfahren und ermöglicht so die Erstellung eines präzisen Bildes, in dem Körperstruktur und Stoffwechsel in einem Bild gemeinsam dargestellt werden. Die exakte Position, Größe, Aktivität, Ausbreitung einer Tumorerkrankung kann so im gesamten Körper bestimmt werden.

Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem in den meisten Fällen die schwach radioaktive traubenzuckerähnliche Substanz F-18-FluorDesoxyGlukose (FDG) verabreicht wird. Traubenzucker (Glukose) ist die Energie für unsere Körperzellen und reichert sich in vielen Krebszellen vermehrt an, weil diese durch ihr schnelles Wachstum einen deutlich erhöhten Energiebedarf haben. Die PET-Kamera erstellt ein Bild der Zuckerverteilung in unserem Körper: Das gesunde Gewebe nimmt nur wenig Zucker auf, sodass die "Krebszellen" herausleuchten. Man erkennt sie mit der PET frühzeitig und sicher, kann aber ihre genaue Größe, Position und Lagebeziehung zu den Organstrukturen nicht exakt bestimmen.

Die Computertomographie (CT) ist ein etabliertes diagnostisches Verfahren, mit dem Schichtbilder des Körpers mit Hilfe von Röntgenstrahlen erstellt werden. In manchen Fällen ist es notwendig, ein Kontrastmittel zu verabreichen, um aussagekräftigere Bilder zu bekommen. Mit der CT kann man die genaue Größe und Position eines Krankheitsherdes (Primär- oder Rezidivtumor, Lymphknoten- oder Organmetastasen) sowie deren Lagebeziehung zu den benachbarten Strukturen (Adern, Nerven u.a.) exakt bestimmen. In der CT kann aber häufig nicht frühzeitig und ausreichend sicher zwischen gesundem und Tumorgewebe unterschieden werden.

Unser PET/CT-Gerät kombiniert die Vorteile einer modernen 16-Zeilen-CT mit der derzeit neuesten PET-Technik (time-of-flight), wodurch sich die Untersuchungszeit verkürzt und die Strahlenexposition verringert.

Bei der PET/CT werden in einer einzigen Untersuchung unter gleichen Bedingungen die unterschiedlichen, sich ergänzenden Vorteile beider Verfahren genutzt und zu einem aussagekräftigen Bild und einem präzisen Befund vereint. Studien haben gezeigt, dass die Treffsicherheit der Befundung einer PET/CT gegenüber der Einzelerstellung und Befundung von PET und CT deutlich zugenommen hat. Für Sie als PatientIn ergibt sich neben der optimalen Diagnostik auch der Vorteil, dass nur ein Untersuchungstermin notwendig ist und sich die Untersuchungszeit gegenüber den Einzeluntersuchungen halbiert.

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Wann wird PET/CT eingesetzt?

PET/ CT kommt in verschiedenen Phasen einer Krebserkrankung zum Einsatz:

Vor der Therapie: zur Charakterisierung und Ausbreitungsdiagnostik der Tumorerkrankung (Staging) aber für die Suche nach dem primären Krebsherd.

Während einer Chemotherapie kann der Therapieerfolg bereits kurz nach Beginn (und somit teilweise deutlich früher als mit CT oder MRT) oder auch unmittelbar nach Ende der therapeutischen Maßnahmen überprüft und beurteilt werden.

Nach der Krebstherapie, in der Nachsorge, ermöglicht die PET/CT eine frühzeitige Erkennung von erneuten Tumorbildungen (Rezidivnachweis):

  • Suche nach dem neuen Krebsherd und Festellen der Bösartigkeit  
  • Bestimmung des Krankheitsstadiums  
  • genauere Bestimmung des Zielgebietes der Bestrahlung zur Vermeidung von Schädigungen des gesunden Gewebes  
  • frühzeitige Überprüfung des Therapieerfolges  
  • verbesserte Sicherheit nach der Krebsoperation oder Chemo- oder Strahlentherapie in der Tumornachsorge  
  • Rezidivlokalisation bei Tumormarkeranstieg (Ganzkörperdiagnostik)

In welcher Erkrankungsphase einer Tumorerkrankung ein PET/CT sinnvoll ist, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Gerne geben wir Ihnen dazu auch Auskunft. 

Grundsätzlich gibt es bei den folgenden Tumorerkrankungen sinnvolle Indikationen für PET/CT in der Onkologie:

  • nicht-kleinzelliger Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)  
  • solitärer Lungenrundherd  
  • Dickdarm- und Mastdarmkrebs (kolorektales Karzinom)  
  • Brustkrebs (Mammakarzinom)  
  • Kopf-/Halstumoren  
  • Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom)  
  • malignes Lymphom  
  • schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom)  
  • Schilddrüsenkarzinom  
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)  
  • Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom)  
  • Knochen- und Weichteiltumore  
  • Prostatakarzinom (PSMA-PET)

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PET/CT und Strahlentherapie

Für die Strahlentherapie ist die PET/CT eine wichtige Planungshilfe. Durch die Planung der Strahlentherapie anhand der Fusionsdaten der PET/CT können die Zielvolumina noch präziser definiert werden. Die genaue Eingrenzung des Bestrahlungs­feldes ermöglicht eine individuell abgestimmte Therapie und verbessert die Heilungschancen.

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Was kann PET noch?

Neben der Krebsdiagnostik spielt die PET auch bei der koronaren Herzerkrankung und bei neurologischen oder neurochirurgischen Fragestellungen eine wichtige Rolle.

Indikationen für PET/CT in der Neuromedizin sind:

  • Abgrenzung niedriggradiger Hirntumore von gutartigen Herdbildungen  
  • Unterscheidung eines Hirntumorrezidivs von Veränderungen nach Strahlentherapie/ Operation (Tumor vs. Ödem/ Nekrose)  
  • Genauere Abgrenzung des Tumors vor Strahlentherapie  
  • Früherkennung der Alzheimer-Erkrankung  
  • Unterscheidung zwischen Depression und Demenz  
  • Lokalisation eines Epilepsieherdes vor evtl. Operation  
  • In der Frühdiagnose bei Parkinson-Erkrankung  

Indikationen für PET/CT in der Kardiologie sind:

  • Myokardvitalität  

Zusammenfassend ist die PET ein nicht invasives, bildgebendes Verfahren mit enormen Möglichkeiten vor allem in der Krebsdiagnostik.

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Wie ist der Ablauf einer PET/CT?

PET und CT werden unmittelbar nacheinander im gleichen Gerät durchgeführt. Die reine Untersuchungszeit im Gerät beträgt 20-40 Minuten. Der gesamte Zeitbedarf liegt bei 2-3 Stunden. Während der Untersuchung liegen Sie auf einer Liege, die sich in die Öffnung des PET/CT Gerätes hinein bewegt. Die Öffnung ist relativ weit und die Röhre relativ kurz, sodass Sie sich nicht eingeengt fühlen müssen und ständig Kontakt zu dem Sie betreuenden medizinischen Personal halten können. 


Wie läuft eine Untersuchung ab?

  • Zu Beginn erfolgt nach einer kurzen Befragung ggf. eine Aufklärung über die Anwendung von Kontrastmitteln (CT).  
  • Vor der Injektion des radioaktiven Medikamentes muss der aktuelle Blutzucker bestimmt werden.  
  • Bei bestimmten Erkrankungen kann es notwendig sein, Ihnen vor der Injektion ein beruhigendes Medikament zu verabreichen.  
  • Nach der Injektion des radioaktiven Medikamentes müssen Sie ca. 60 Minuten warten, wobei Sie sich möglichst entspannen sollten. Darüber hinaus müssen Sie in dieser Zeit ein Kontrastmittel trinken. Andernfalls sollten Sie Mineralwasser trinken.  
  • Die Aufnahmen erfolgen dann im Liegen und dauern ca. 30 Minuten (bei zusätzlicher Kontrastmittelgabe bis zu 45 Minuten).  
  • Die Auswertung der Untersuchung erfolgt innerhalb von 24 Stunden, das Resultat wird Ihrem behandelnden Arzt zugesandt.   

 Welche Vorbereitung ist nötig?

  • Planen Sie für den Untersuchungstag insgesamt gut 3 Stunden ein.  
  • Um optimale Untersuchungsbedingungen zu erhalten, ist es unbedingt erforderlich, dass Sie ca. 8 Stunden vor der Untersuchung nüchtern sind, ungesüßte Flüssigkeiten (am besten Wasser) können Sie jederzeit zu sich nehmen.  
  • Bei Diabetikern kann die Untersuchung trotzdem durchgeführt werden, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden, die wir mit Ihrem überweisenden Arzt gerne klären.  
  • Bitte bringen Sie alle verfügbaren Voruntersuchungen (möglichst auf CD) und Befundberichte mit.  
  • Bitte bringen Sie folgende aktuelle Blutwerte mit: TSH (Schilddrüsenwert), Kreatinin (Nierenwert).  
  • Sollte es notwendig sein, Ihnen ein beruhigendes Medikament verabreichen zu müssen, sind Sie danach nicht verkehrstüchtig. Bitte lassen Sie sich fahren.  

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