Besondere Informationen für Ärzte und Zuweiser

Wenn Sie bei uns eine Untersuchung oder eine Interventionelle Therapie anmelden wollen, wenden Sie sich bitte an die unter Anmeldung genannten Telefonnummern (CT, MRT sowie Mammographien und Mammabiopsien bitte unmittelbar an den Arbeitsplätzen anmelden, alle anderen Untersuchungen an unserer zentralen Anmeldung).

Nachfolgend finden Sie Hinweise zu den Themen

Diese Info-Liste ist in ständiger Entwicklung. Wenn Sie Anregungen oder Kommentare haben oder bestimmte Themen auf unseren Web-Seiten behandelt haben wollen, wenden Sie sich bitte an uns! Sie können uns auch über das Internet Ihr Feedback geben.

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Wenn Sie Fragen haben, rufen Sie uns an!


Wann ist eine Untersuchung mit Röntgenstrahlen indiziert?

Röntgenstrahlen haben die Medizin revolutioniert. Moderne Diagnostik- und Therapieverfahren sind ohne radiologische Untersuchungen in vielen Bereichen nicht denkbar. Bei fachkundigem Einsatz überwiegt der Nutzen das Risiko ohne jeden Zweifel. Fachkundiger Einsatz von Röntgenstrahlen zur Diagnostik heißt aber auch: Es muss immer eine sogenannte 'rechtfertigende Indikation' bestehen, der zu erwartende Nutzen muss das Risiko unter Berücksichtigung der Fragestellung überwiegen. Das heißt auch, das andere bildgebende Verfahren, die ohne ionisierende Strahlen auskommen (also vor allem Sonographie und MRT), entweder schon eingesetzt wurden oder im konkreten Fall nicht so Erfolg versprechend sind wie Röntgenuntersuchung oder CT.

Die Strahlenschutzkommission des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat unter fachkundiger ärztlicher Leitung eine Orientierungshilfe für die Indikationsstellung zu radiologischen und nuklearmedizinischen Untersuchungen publiziert. Diese Empfehlungen helfen Nicht-Radiologen und Radiologen, die richtige bildgebende Untersuchung bei den häufigsten Fragestellungen auszuwählen. Die Orientierungshilfe liegt seit Ende 2009 in 2.Auflage vor, Sie können sie hier herunterladen: Download

Natürlich sind dies Empfehlungen, die weder den Charakter einer Leitlinie noch einer verbindlichen Richtlinie haben. Insbesondere ersetzen sie nicht die klinische Abstimmung mit den fachkundigen Radiologen. Sprechen Sie uns an, wenn Sie unsicher sind, welche Methode im Einzelfall die richtige und am wenigsten strahlenintensive Untersuchung darstellt!

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Voruntersuchungen vor Jod-Kontrastmittelgabe

Die Applikation nicht ionischer, jodhaltiger Röntgenkontrastmittel (KM) ist heutzutage mit einem hohen Grad an Sicherheit möglich. Dennoch ist es erforderlich, zur Vermeidung seltener unerwünschter Wirkungen eine Risikostratifizierung vorzunehmen.

Die Bedeutung von Kontrastmittelunverträglichkeiten im Sinne allergoider Reaktionen ist mit den modernen Kontrastmitteln stark in den Hintergrund getreten. Stattdessen sind die wichtigsten unerwünschten Wirkungen jodhaltiger Kontrastmittel

  • die kontrastmittelinduzierte Niereninsuffizienz
  • die jodinduzierte Hyperthyreose.

Beide Krankheitsbilder treten nur bei Risikopatienten auf (schon vor KM-Gabe reduzierte Nierenfunktion, vor allem in Kombination mit einem Diabetes mellitus; latente oder manifeste Hyperthyreose vor KM-Gabe). Die Risikoabschätzung, die im Vorfeld einer KM-Gabe erfolgen sollte, ist denkbar einfach. Bestimmungen des Serum-Kreatinins und des TSH-Wertes reichen in den meisten Fällen völlig aus, um die ansonsten schon sehr geringen Risiken der Jod-KM-Gabe zu minimieren.

Trotz steigenden Kostendrucks dient es der Sicherheit unserer gemeinsamen Patienten, wenn die genannten Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet werden. Gerne nehmen wir Ihnen die Serumbestimmungen ab, allerdings bedeutet dies für den Patienten, dass dann eine radiologische Untersuchung am selben Tag i.d.R. nicht möglich ist. Wir bitten Sie daher, wenn möglich den Patienten entsprechende Laborwerte, die bei normalem Befund und negativer Anamnese bezüglich Nierenerkrankung und Hyperthyreose durchaus 6 Wochen alt sein dürfen, zur Untersuchung mitzugeben. Bei auffälligen Werten empfehlen wir, im Vorfeld der Untersuchung mit uns Kontakt aufzunehmen. Meist genügen einfache Maßnahmen wie die vorübergehende Blockade der Schilddrüse mit Perchlorat oder die Hydratation bei eingeschränkter Nierenfunktion, um Risiken zu minimieren.

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Jod-induzierte Hyperthyreose

Die Prävalenz der latenten Hyperthyreose auf dem Boden einer fokalen oder disseminierten Schilddrüsenautonomie liegt in Deutschland zwischen 6 und 8 %. Circa die Hälfte der klinisch manifesten Hyperthyreosen ist durch eine fokale oder disseminierte Schilddrüsenautonomie bedingt. Dabei ist davon auszugehen, dass etwa die Hälfte der Schilddrüsenüberfunktionen bei entsprechender Prädisposition durch eine externe Jodgabe induziert wird. Die häufigste Ursache einer massiven externen Jodgabe sind Röntgenuntersuchungen mit jodhaltigen Kontrastmitteln. In der letzten Zeit sind zunehmend gutachterliche Verfahren anhängig, die bei Auslösung einer Hyperthyreose durch die Jod-Gabe ohne vorherige Schilddrüsendiagnostik (TSH) die Verantwortung voll den behandelnden Ärzten anlasten.

Die oben genannten Vorsichtsmaßnahmen gelten ausdrücklich nicht für die Kontrastmittelgabe zur MR-Tomographie, da die hierbei verwendeten Kontrastmittel jodfrei sind.


Kontrastmittel-induziertes Nierenversagen

Hier ist die Datenlage inzwischen eindeutig. Bei guter Indikation zur KM-Untersuchung ist die Jod-KM-Gabe (CT, DSA, Phlebographie) bei Patienten mit kompensierter Retention unter entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen vertretbar.

Die wichtigste Maßnahme ist die Hydratation vor und nach der KM-Gabe. Hierdurch kann einem eventuellen Tubulus-Schaden effektiv vorgebeugt werden. Die zusätzliche Gabe von Acetylcystein ist umstritten, ist ohne Hydratation sicher unwirksam, ergänzend zur Hydratation aber wahrscheinlich wirksam.

Folgendes, einfaches und sehr kostengünstiges Prophylaxeschema hat sich bewährt:

  • Acetylcystein 600 mg per os am Abend vor der KM-Gabe
  • Acetylcystein 600 mg per os am Morgen und am Abend der KM-Gabe
  • Acetylcystein 600 mg per os am Morgen nach der KM-Gabe
    WICHTIG:
    gleichzeitige Hydratation mit NaCl 0,9 % 12 Stunden vor KM-Gabe beginnend (1 ml / kg KG / Stunde) bis 12 Stunden nach KM-Gabe (ggf. Hydratation auch per os möglich).

Übrigens: Eine Hämodialyse nach KM-Gabe hat keinerlei nierenprotektiven Effekt.

Die Vorsichtsmaßnahmen gelten ausdrücklich nicht für die Kontrastmittelgabe zur MR-Tomographie, da die hierbei verwendeten Kontrastmittel kaum nephrotoxisch sind.

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Metformin-Gabe und Jod-Kontrastmittel

Zwar ist hier ist die Datenlage etwas unklar, fest steht jedoch:

Bei Diabetikern mit Metformin-Therapie und reduzierter Nierenfunktion sind deletär verlaufende Laktatazidosen beschrieben worden. Auch wenn die Häufigkeit in der Vergangenheit überschätzt wurde, so sollten dennoch Metformin-Präparate 48 Stunden vor elektiver KM-Gabe abgesetzt werden. Sie können 1 Tag nach KM-Gabe wieder eingenommen werden. Als behandelnder Arzt können Sie uns sehr helfen, den vorgesehenen Untersuchungstermin für Ihren Patienten einzuhalten, wenn Sie das Thema Metformin und KM-Gabe berücksichtigen.

Auch hier gilt: Die Vorsichtsmaßnahmen gelten ausdrücklich nicht für die Kontrastmittelgabe zur MR-Tomographie, da hier grundsätzlich andere Substanzen verwendet werden, die keinerlei relevante Interaktion in oben angegebenem Sinne auslösen.

Eine Liste metforminhaltiger Präparate finden Sie -ohne Anspruch auf Vollständigkeit- im nachfolgenden Download

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Gerinnungsuntersuchung vor Angiographie

Vor ambulanten Katheterangiographien möchten wir Sie bitten, neben dem Kreatinin- und TSH-Wert den Quick-Wert und die Thrombozytenzahl zu bestimmen, um eventuelle Blutungsrisiken abschätzen zu können. Sie helfen uns sehr, wenn die Patienten zum Untersuchungstermin mit den Laborwerten ausgestattet sind, da ansonsten ggf. ein neuer Termin vereinbart werden muß. Wenn Patienten zu uns stationär eingewiesen werden, geben Sie bitte, nur soweit schon vorhanden, Laborwerte mit. Wir komplettieren dann die Labordiagnostik bei uns.

Thrombozytenfunktionshemmer brauchen vor Angiographien und Gefäßinterventionen NICHT abgesetzt zu werden; heute ist es sogar Standard, ASS (und z.T. zusätzlich Clopidogrel bei Stent-PTA der A.renalis und der A.carotis) vor einer Katheterinterventionen wie PTA, Stent etc. anzusetzen, um die Primärergebnisse zu verbessern.

Bei Patienten unter Antikoagulation bitten wir Sie, das Procedere bei invasiven Maßnahmen mit uns vorher anzustimmen.

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Nüchternheit vor Kontrastmittelgabe

Wegen der inzwischen sehr guten Verträglichkeit der Röntgen-Kontrastmittel ist bei allen Kontrastmitteluntersuchungen Nüchternheit nicht mehr grundsätzlich erforderlich. Flüssigkeit und Medikamente können ohne Restriktionen zu sich genommen werden, auch ein leichtes Essen ist möglich.

Lediglich bei Röntgenuntersuchungen des Magen-Darm-Traktes, bei denen aus diagnostischen Gründen das zu untersuchende Hohlorgan "leer" sein muß, ist Nüchternheit zu fordern.

Ist aus bestimmten Gründen eine Sedierung zu einer Untersuchung geplant (z.B. MRT bei Klaustrophobie), ist die Nüchternheit aus prophylaktischen Gründen weiterhin sinnvoll.

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Metall-Implantate und MRT

Die MRT arbeitet mit sehr starken Magnetfeldern. Normalerweise sind diese für Patienten und Personal nicht gefährlich. Problematisch sind jedoch Patienten mit folgenden Konstellationen:

  • Z.n. Metallsplitterverletzung
  • Z.n. Herzschrittmacherimplantation
  • Z.n. Innenohrimplantat
  • Z.n. Implantation eines Schmerztherapiestimulators oder eines anderen, elektronischen Implantates.

Patienten mit Stents in Koronarien oder anderen Gefäßen, mit Knochen-/Gelenkimplantaten sowie OP-Clips (ab Ende der 80er Jahre implantiert) und mit modernen Herz-Kunstklappen können bedenkenlos in der MRT untersucht werden. Allerdings kann je nach Material am Ort des Implantates die Aussagekraft der MRT durch Artefakte eingeschränkt sein.

Wenn Sie Zweifel haben, ob Ihr Patient mittels MRT untersucht werden darf, sprechen Sie uns bitte an!

 

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Nephrogene Systemische Fibrose (NSF) nach MRT-Kontrastmitteln

In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass bestimmte MRT-Kontrastmittel bei niereninsuffizienten Patienten ein besonderes Krankheitsbild auslösen können, die sogenannte "Nephrogene Systemische Fibrose (NSF)". Die Entstehung dieses Krankheitsbildes, das Ähnlichkeiten mit der systemischen Sklerodermie aufweist, ist noch nicht vollständig verstanden. Sicher ist jedoch, dass folgende Konstellationen wichtige Co-Faktoren darstellen:

  • Gabe Gadolinium haltiger MR-Kontrastmittel
  • besonderes Risiko bei Gabe linearer, nicht-ionischer Kontrastmittel
  • besonderes Risiko bei hoher KM-Dosis bzw. repetitiver Gabe nach kurzer Zeit
  • eingeschränkte Nierenfunktion (besonders wenn GFR < 30 ml/min/1,73 m²)

Die NSF ist ein therapeutisch schwer beherrschbares, potentiell auch innere Organe befallendes Krankheitsbild mit auch eventuell letalem Ausgang. Die mit Abstand meisten Berichte über die NSF stammen aus Ländern, in denen bevorzugt linear-nichtionische MR-Kontrastmittel angewendet werden (v.a. USA). Die in unserer Klinik eingesetzten MR-Kontrastmittel sind diesbezüglich deutlich weniger risikobehaftet. Dennoch wägen wir bei allen niereninsuffizienten Patienten Nutzen und Risiko kritisch ab, auch unter Berücksichtigung der Risiken alternativer Verfahren.

Wenn Sie Zweifel haben, ob Ihr Patient mittels MRT-Kontrastmitteln untersucht werden darf, sprechen Sie uns bitte an!

 

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MR-gestützte Mammainterventionen

Im nachfolgenden Download finden Sie Informationen über die organisatorischen Rahmenbedingungen der MR-gestützten Vakuumbiopsie der Mamma und der MR-gestützten Mamma-Markierung. Download

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